N. Mandela: Sie folgten ihm, weil er ein Häuptling war
Am 05. Dezember, in dieser in uns Sturm durchpeitschten Nacht ist einer der Großen unseres Stammes, Nelson Mandela, von uns gegangen. Der am 18. Juli 1918 in Mvezo, Transkei in Südafrika in Houghton, Johannesburg in Südafrika war ein führender südafrikanischer Anti-Apartheid-Kämpfer und Politiker. Mandela verbrachte 27 Jahre als politischer Gefangener in Haft und war von 1994 bis 1999 der erste schwarze Präsident seines Landes.
Auch durch ihn wurde es möglich, dass ähnlich wie in der DDR ein Unrechtssystem auf demokratischem Wege in eine neue Gesellschaftsform geführt wurde. Nelson Mandela, anfangs ein Verfechter des gewaltlosen Widerstandes, verwandelte diese Einstellung durch das Massaker von Soveto in den Widerstand – Auge um Auge. Zahn um Zahn – Um dann in seinen späteren Lebensjahren festzustellen, dass Gewalt immer nur noch mehr Gewalt erzeugt. Als er Präsident wurde vereinigte er alle Kontrahenten in seinem Parlament und focht mit ihnen die Kämpfe über Wortgefechte aus.
Das das so geschehen ist, habe ich in diesem Jahr erst heraus gefunden, als ich schreibend an einer Lebens-Zwischen-Bilanz am praktischen Beispiel sah, was Apartheid bedeutet. Der Mann fuhr unter südafrikanischer Flagge zur See. Teile der Besatzungsmitglieder waren schwarze Menschen. Die Weihnachtsfeiern wurden getrennt abgehalten…. Das empfand der Kunde als empörend und blieb der Feier fern… Das ist nur ein kleines Beispiel der Rassentrennung gewesen und es ist gut, dass sie überwunden ist. Nelson Mandela hat mit seinem Sein dazu beigetragen die weltweite Unterdrückung der Schwarzen zu überwinden und den Weg des versöhnlichen Übergangs von der Apartheid zu einem gleichheitsorientierten, demokratischen Südafrika mit bereitet. 1993 erhielt er den Friedensnobelpreis.
Wessen Geistes Kind er war, zeigt sich eindrücklich in einer seiner Reden:
Unsere tiefste Angst ist es nicht, ungenügend zu sein.
Unsere tiefste Angst ist es,
dass wir über alle Maßen kraftvoll sind.
Es ist unser Licht, nicht unsere Dunkelheit,
das wir am meisten fürchten
Wir fragen uns, wer bin ich denn,
um von mir zu glauben, dass ich brillant,
großartig, begabt und einzigartig bin?
Aber genau darum geht es,
warum solltest Du es nicht sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Dich klein zu machen nützt der Welt nicht.
Es zeugt nicht von Erleuchtung, dich zurückzunehmen,
nur damit sich andere Menschen um dich herum
nicht verunsichert fühlen.
Wir alle sind aufgefordert, wie die Kinder zu strahlen.
Wir wurden geboren, um die Herrlichkeit Gottes,
die in uns liegt, auf die Welt zu bringen.
Sie ist nicht in einigen von uns,
sie ist in jedem.
Und indem wir unser eigenes Licht scheinen lassen,
geben wir anderen Menschen unbewusst die Erlaubnis,
das Gleiche zu tun.
Wenn wir von unserer eigenen Angst befreit sind,
befreit unser Dasein automatisch die anderen.“
Danke, Nelson Mandela, dass Sie mit uns waren. Das Sie uns gezeigt haben, wie wichtig es ist zu unserer eigenen Größe zu stehen, uns selbst Wert zu schätzen und mit Ihrer Kraft dazu beigetragen haben, die Welt ein großes Stück gerechter zu gestalten. Haben Sie eine gute Reise.
Weiterführende Links
Eine Ikone der Freiheit ist tot – Frankfurter Allgemeine Zeitung
Über Nelson Mandela – Wikipedia
Südafrikas Weg in die Freiheit – ZDF
Abschiedsfeier von Nelson Mandela – Trauern auf afrikanisch
Mandelas Trauerfeier – Bühne für einen historischen Handschlag
Die fröhlichste Trauerfeier aller Zeiten
Der vielleicht fröhlichste Nachruf – ein Flashmob für Mandela
Mandela – der lange Weg zur Freiheit – Filmkritik Arthouse
P.S. „Am Ende dieses Tages hat die Welt um Mandela getrauert, Südafrika hat ihn beweint. Was gibt es noch zu berichten über diese Trauerfeier? Vielleicht eine sehr einfache Geschichte. Ein hoch aufgeschossener Mann verlässt das Stadion, seinen ganzen Körper eingehüllt in ein Tuch, welches das Konterfei Mandelas zeigt. Er hat den Regenschirm aufgespannt, denn es gießt immer noch in Strömen. Er sagt: „Ich habe großen Respekt vor Mandela. Ich war 1994 im Stadion, als er seinen großen Auftritt hatte. Das Stadion war bis auf den letzten Platz gefüllt. Er sagte am Ende zu uns: ›Ihr geht jetzt nach Hause und lernt!‹ Und ich bin nach Hause und habe gelernt. Das ist Mandela!“ (Quelle: Jedem seinen Mandela – Wie Chinesen, Amerikaner und Kubaner in einem toten Helden sich selbst feiern)
Er hat der Welt gezeigt, dass es sich lohnt Geduld zu haben.
Hat Wut und Hass in Hoffnung verwandelt und am Ende damit gesiegt.
Ich wünsche ihm für seine lange Reise das Allerbeste.
Lieber Herr Barthenheier,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich stimme Ihnen ungeteilt zu. Er ist ein leuchtendes Vorbild, der lebte was er sagte. Der authentisch blieb und seinen Weg gegangen ist. Sein Gedicht über unsere größte Ängst steht mir vor Augen und mahnt mich in den Momenten, wo ich mich an alten Dingen festklammere, vertrauensvoll meinem inneren Wachstum hinzugeben.
Außerdem merke ich, wie selbst zufrieden es mich macht, mein Licht leuchten zu lassen und dadurch andere Menschen in ihr eigenes Licht kommen.
Wo Licht ist, löst sich der Schatten auf.
Frohe Weihnachten und eine lichtvolle, Heilige Nacht.
BiographinIW
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