Lass alles weg außer die Liebe

Arbeite gerade an einer Lebens-Zwischen-Bilanz

Genauer gesagt im Tagebuch einer persönlichen Veränderung. Ich selbst stelle mich seit 19 Jahren meinen persönlichen Veränderungsprozessen und habe mich ganz bewusst auf meine persönliche Heldenreise gemacht. Diese Reise wird auch der Weg ins innere Reich genannt. Der Mensch der diesen geistigen Pfad beschreitet, erkennt, dass er all das ist, was er im Außen ablehnt. Er erkennt, dass wir mehr sind als ein Körper. Das wir geistige und beseelte Wesen mit einem Körper sind. Manche sagen auch:

„Den eigenen Geist heilen, indem die Ursachen all dessen, was uns geschieht verborgen ruhen. Auf diese Weise nehmen wir uns in all dem, was wir sind in Liebe an. Wir erkennen, dass wir alles, was wir brauchen, in uns selbst haben.“

Meine Erfahrungen gebe ich über meine Arbeit auch an die Kunden weiter, die neue Wege beschreiten wollen. Auf das sie in ihre eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse hineinwachsen. So wie der Kunde an dessen Biographie als Lebens – Zwischen – Bilanz ich gerade schreibe.
Auf diese Weise unterstütze ich Menschen von der Außenansicht der Welt in die Innenansicht der Welt zu kommen. Denn die Ursachen für das Weltgeschehen und die Verantwortung für all das was geschieht, liegt in jedem einzelnen von uns verborgern. So wie viele Menschen war auch dieser Kunde, ein Mensch für den Gerechtigkeit ein hohes Gut ist, unzufrieden mit all dem was sein Leben ausmachte. Er lagerte diese Ungerechtigkeit ins Außen aus.

Wie viele Menschen machte er Gott für das Elend, alles Leid und alle Katastrophen dieser Welt verantwortlich. Auf diese Weise schob er die Verantwortung für all das, wie alle die so denken,  waren immer die anderen. Auch er sah sich als einen guten und gerechten Menschen. Daher kommt für mich der Begriff Gutmensch.
Neben Schuldfrage für den Zustand der heuigen Welt findet der so lebende Mensch alles was er braucht, im Außen zu finden. Materiellen Wohlstand, Anerkennung und die Liebe. Jene energetische und harmonische Form nach der wir uns alle am meisten sehnen. Um sie zu bekommen von Gott, von dem Partner oder der Partnerin machen wir Kopfstände und geben alles.

So festgezurrt im Denken war auch der besagte Kunde

Als wir mit der Arbeit an seiner zwischenbilanzierenden Biographie begannen, stellte ich ihm in einem unserer Gespräche die Frage:

„Herr W. was bedeutet Liebe für Sie?“

„Zu lieben bedeutet für mich mein Leben für meine Familie hin zu geben. Meine Liebe gehört jenen Menschen, die zu mir gehören und die mir nah stehen. Das ist die wahre Liebe. Zur Liebe gehört für mich noch eine weitere Form, die Anerkennung von Menschen, die zu meinen Kreisen gehören und für die ich verantwortlich bin. In der Konsequenz stelle ich die anderen Menschen an erste Stelle und sichere mir auf diese Weise ihre Anerkennung sicher. Mich selbst zu lieben, das erscheint mir wie ein Sakrileg. Also wie ein Vergehen gegen etwas Geheiligtes.“

2014, drei Jahre später,  habe ich meinen Kunden gefragt,

wie er denn heute über die Liebe denkt. Er dachte eine ganze Weile nach und meinte:

„Im Nachhinein war das ganz schön anstrengend. Denn um die Anerkennung und die Liebe der anderen zu bekommen, habe ich mich endlos verstrickt. Dabei habe ich meine Wünsche immer  hinten an gestellt. Das ist mir schlecht bekommen. Mehr noch, es hat mich an den Rand dessen, was ich aushalten kann, gebracht. Ich hatte einen Burnout und wußte: ‚Ich muss hier etwas ganz drastisch ändern. Nur wie ich einen neuen Weg beschreiten kann, das war mir unklar. Der Weg offenbarte sich mir in der Zusammenarbeit mit dir. Und gleich am Anfang dachte ich:

‚Wenn ich einen Weg finde, der sich richtig und gut für mich anfühlt, dann gehe ich den. So habe ich das immer gemacht. Und so habe ich es auch in diesem Fall gemacht. Ich beschritt Schritt für Schritt den Weg zu mir selbst .‘

Aus diesem Grund habe ich in diesen drei Jahren viel nachgedacht, gelesen und alte Glaubenssätze  aufgespürt. Auf der Bühne meines Bewusstseins stellte ich sie und damit in Frage. Viele stellte ich auf den Kopf und veränderte ungezählte Glaubenssätze.

Ein Glaubenssatz ist für mich ein prägender Gedanke

der mein Handeln und mein Leben drastisch beeinflusst. Im Talmud, der ‚Bibel‘ der Juden, steht darüber:

‚Achte deine Gedanken.
denn sie werden Handlungen
achte deine Handlungen
denn sie werden dein Charakter
achte deinen Charakter
denn er wird dein Schicksal‘

Liebe

Im Licht der Liebe, Foto Denise, pixelio.de

Einer von diesen mein Leben fundamental beeinflussenden Gedanken war der eingangs erwähnte, dass ich Liebe nur für einen bestimmten Kreis von Menschen hege und von diesen dann Liebe zurück bekomme. Durch ein mystisches Erlebnis an Weihnachten 2013 veränderte sich dann noch einmal etwas drastisch. Es erging mir wie einst  Moses, der  nach seiner 40jährigen Suche durch die wüste Welt im gelobten inneren Land ankam. Ich habe Gott in meinem Herzen erfahren. Mit dieser Erfahrung weitet sich der Liebesbegriff aus. Aus der Begrenztheit eines kleinen Teiches Liebe ist das wellenschlagende Meer der Liebe geworden.  Ich empfinde Liebe für alle Menschen. Heute zu allererst für mich selbst. Anstatt das wie früher als Gotteslästerung zu empfinden, weiß ich heute, dass die Selbstliebe die Grundlage eines erfüllten und  zufriedenen Lebens ist. Die alten Griechen nannten diese Form von Liebe Agape. Sie ist die höchste Form der Liebe, nach der Erosliebe zwischen Mann und Frau und der Freundschaftliebe zwischen bestimmten Menschen.

Agape ist die alles verschlingende Liebe.

Sie schließt sowohl die Selbstliebe in sich ein, als auch die Liebe für alle Menschen, alle Geschöpfen, alle Pflanzen, Steine, jedem Tropfen Wasser und der Luft. Eben eine allumfassende Liebe, die sich ins ganze Universum ausweitet und aus ihr schöpft. Agaphe ist jene Kraft, die die Weltenseele veredelt und verwandelt und die die gesamte Schöpfung in ihrer geistigen und materiellen Ebene als etwas heiliges anerkennt.
Wer einmal den Pfad zu sich selbst eingeschlagen hat, der kann ihn nur noch bis er oder sie Erde in den Ohren haben, weiter gehen. Ich spüre wie all die Menschen, die ihr inneres Licht leuchten lassen, dass ich ganz natürlich verlerne andere Menschen zu verurteilen, sie zu verachten und über den Zustand der Welt zu klagen.  Ich verlerne wie all die Menschen, die Agaphe leben, meine Liebe aufzuteilen auf bestimmte Menschen. Agaphe ist die Liebe, die sich bewusst ist, dass jeder Mensch auf diesem Erdball geliebt werden will und die Liebe ist, die er sich von anderen wünscht. Liebe ist unser aller tiefster Wesenskern. Agaphe ist der tiefe Weisheitszustand des erwachten Menschen, der erkannt hat, dass jeder Mensch in dem Konsens in den er hinein geboren ist, sein bestes gibt. Solch ein weiser Mensch weiß, das jeder seine Lektionen zu lernen hat und das wir dankbar sein können, wenn wir unsere Wahrheit gefunden haben. Denn die Wahrheit hat viele Gesichter. Deshalb sage ich:

‚Lass alles weg außer die Liebe'“

Was ist Liebe für Sie?

 

Weiterführende Links

Biographie als Lebens-Zwischen-Bilanz schreiben lassen
Die Lebens-Zwischen-Bilanz ist die Belohnung meiner lebenslangen Bemühungen

Paolo Coehlo
Der Jakobsweg – Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostella

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8 Antworten auf Lass alles weg außer die Liebe

  • Pingback: Über Van der Bellen und den Kolchosbauern-Bürger in der EUBlog von Biographin Irene Wahle

  • Pingback: Ich will sterben | Blog Biographin Irene WahleBlog von Biographin Irene Wahle

  • BiographinIW sagt:

    Mit freundlicher Genehmigung von Bernhard Hopp darf ich hier unseren Dialog aus der Xing Gruppe „Netzwerk der Besten | Großer Preis des Mittelstands“ verbreiten. Dort hatte ich diesen Blog beworben. Erster Dialog vom 08.05.2016

    Bernhard Hopp schreibt:

    „Wie heißt es so schön, wer seine Arbeit LIEBT wird nie wieder „arbeiten“. Ich denke, das es Antoine de Saint-Exupéry so passend beschrieben hat, Du musst die Sehnsucht wecken und nicht beschreiben was alles zu tun ist, um das Ziel zu erreichen. Genauso haben wir davon geträumt, ein eigenes Unternehmen zu „bauen“. Den Kunden mit Aufmerksamkeit und Liebe Leistungen zu bieten, die es so noch nicht gab…und wenn nur selten.
    Das wir so ein Zuspruch und positive Aura entwickeln konnten, gelang mit der Liebe in der Sache. Von daher, kann ich Ihnen Frau Wahle nur 100% zustimmen.
    Herzliche Grüße
    Bernhard Hopp“

    • BiographinIW sagt:

      Ich antwortete ihm am 09.09.2016

      „Verehrter Herr Hopp,
      vielen Dank für Ihren wertschätzenden Kommentar und Ihre Zustimmung.
      Ja, die Liebe zur Arbeit ist eine Facette der Selbstliebe. Ein kluger Kopf sagte dazu: Die Menschen, die ihre Gaben leben, gehen in ihr auf wie Kinder beim Spielen. Sprich, sie können eigentlich nie genug bekommen und lieben was sie tun. Sie gehen ganz im gegenwärtigen Augenblick auf.
      In meinem Beitrag habe ich über eine Facette der Selbstliebe erzählt, die über die Arbeit hinaus geht. Die uns unterstützt in die ausgewogene Mitte unseres Lebens zu kommen und ein langes und erfülltes Leben zu führen.
      Herzliche Grüße zurück und Ihnen viel Freude und Erfolg in allen Ebenen Ihres Daseins
      Biographin Irene Wahle
      Expertin für Lebens – und Unternehmensbücher“

      • BiographinIW sagt:

        Darauf antwortete mir Bernhard Hopp am 09.07.2016

        “ Hallo, Frau Wahle. Dank für Ihre Ausführungen. Ihr Beispiel „Die Menschen, die ihre Gaben leben, gehen in ihr auf wie ein Kinder beim spielen“…traf wieder genau den „Wunden Punkt“. Ich denke, genau das ist für viele Menschen das Hauptproblem. Sich nicht verwirklichen zu können (dürfen), die eigenen Fähigkeiten nicht leben zu dürfen und damit unendlich viel Energie zu verlieren um sich einen anderen, nicht gewollten Weg aufzuzwingen. Damit kommt zunächst nicht spürbarer Unbehagen auf, das Immunsystem ist schnell überfordert und Krankheiten in unterschiedlicher Ausprägung kommen immer häufiger zum Zuge. Das tägliche Hamsterrad wird schwerer und schwerer. Freude, Spaß an der Selbstverwirklichung stecken fest. Dazu rückt das Ziel auf dem oft unbewusst, falschen Weg immer weiter weg.
        Im Vergleich zu Menschen die IHRE Fähigkeiten ausleben dürfen und damit kaum Energiefresser kennen und mit Freude und Liebe IHR Ding verfolgen. Die Kraft und der Wille dazu ist jederzeit Abrufbar. Ohne Zwang – ohne ich MUSS – schon wieder Montag – mein Urlaub war wieder viel zu kurz, wie soll ich das bloß wieder alles schaffen – da warten ja schon wieder 1.000 Mails – usw.
        Im Vergleich zu Menschen, die ihre persönlichen Fähigkeiten verbunden mit dem „das macht mir Spaß, es fordert mich heraus, gibt mir Erfüllung und Freude“ im Beruf ausleben dürfen. Die abrufbare Leistung fällt nicht schwer und die Freude kommt schon beim aufwachen und der eigenen Frage „was liegt heute an“.
        Unsere drei Töchter haben IHREN Lebenstraum zum Beruf gemacht. Jede für sich selbstständig…leben Ihren Traum im Beruf als Berufung. So entstehen Lebenslinien die wir nur jedem Menschen empfehlen können. Höre auf dein Bauch… (http://www.steinreise.com) (http://www.hebammenpraxis-wunderkind.de) (http://www.grace-studio.de)
        Herzliche Grüße
        Bernhard“

        • BiographinIW sagt:

          Seinerseits antwortete ich am 02.09.2016

          „Hallo Herr Hopp, vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar. Ich bitte um Nachsicht, dass ich eine lange Weile brauchte, um Ihnen zu antworten.
          Ich glaube es ist das Thema des loslassens und Vertrauens … Festhalten an alten Dingen, das liegt in der menschlichen Natur. Lieber das bewahren, was sich schon längst überholt hat. Da weiß so mancher Mann und so manche Frau, was sie hat. Das Neuland macht Angst. Der Weg des Lebens ist für viele von uns, von der Angst ins Vertrauen zu kommen ….
          Ich bin einerseits total traurig, wenn ich Potenziale von Menschen durch unsere Begegnung wahrnehmen kann und die einfach ungelebt verkümmern. Wenn ich dann eine Frau sagen höre: „Wenn ich mich weiter entwickle, dann verliere ich meinen Mann.“ … Und dann besinne ich mich wieder und aus meinem Inneren kommt der Impuls: „Irene, du hast Angst, dass hier etwas falsch läuft. Vertraue einfach, das jeder Mensch seine Lebensaufgaben in sich trägt. Seine Seele weiß selbst am besten, was gut für denjenigen ist. Und wenn Mensch es unterlässt auf die Stimme seiner Seele zu hören, dann ist das seine Geschichte.“
          Auch das ist für mich der Weg der Liebe. Menschen in ihrem Schicksal genau dort anzunehmen wo sie sind. Und in diesem Sinne gebe ich Ihne auch Recht zu den Dingen, die die Seele dann auf körperlicher Ebene an Befindlichkeiten äußert, weil ihre Wünsche blockiert werden: Krankheit statt Lebensfreude und Schaffenskraft. Aber das ist der Weg: „Erkenne dich selbst“
          Es braucht nur einen winzigen Schritt, der sich im Inneren vollzieht … die innere Erkenntnis: „Ich will mich verändern.“ Diesen Schritt kann nur jeder selbst gehen…
          Schön, dass Sie selbst und Ihre Töchter dem Ruf des Inneren folgen. Ich wünsche Ihnen und allen Menschen, dass jeder sich in seiner Zeit auf den Weg macht, sich selbst zu erkennen … und Freude dabei empfindet, seine Seele in ihr vollendetes Potenzial zu entfalten.
          Mit besten Grüßen
          Biographin Irene Wahle
          Expertin für Lebens – und Unternehmensbücher
          P.S. DArf ich Ihren Beitrag in meinem Blog kopieren? Oder wollen Sie das vielleicht selbst machen? Würde mich freuen.“

          • BiographinIW sagt:

            Herr Hopp antwortete darauf am 06.09.2016

            „Liebe Frau Wahle, Sie dürfen meinen Bericht gerne verwenden.
            Ich möchte noch eins ergänzen….ich selbst hatte viele Jahre in einer „anderen Welt“ verbracht und „funktioniert“. Unsere junge Familie brauchte die „gelebte“ Sicherheit und Liebe. Das Gefühl der Selbstständigkeit war schon da, aber das Risiko eines Scheiterns, verbunden mit der Angst war viel zu groß, diesen Weg einzuschlagen.
            Selbst „beste“ Freunde rieten mir ab diesen Schritt zu tun. Da drüben sind Schlagen und sonstige Ungeheuer und schon auf dem Weg dahin passiert so viel. Bleibe lieber ein guter Angestellter und lass die Anderen den Weg gehen…
            Interessant war, als ich mit 53 Jahren diesen Schritt machte, dann diese „Freunde“ den Kontakt zu mir mieden ja sogar abbrachen. War es Neid, war es Missgunst….? Oder einfach nur …der hat es gemacht…und ich ?
            Ich hatte viele Jahre mir diesen „gefährlichen“ Weg ausgedacht und immer wieder davon geträumt…..den Zeitraum mal abgekürzt betrachtet….kam im Jahr 2007/2008 die Vortragsreihe der Süddeutschen Zeitung „Von den besten lernen“ zu dessen Vorträge ich ging und mein Entschluss festigte.
            „Alles, außer gewöhnlich“, von Förster&Kreuz, aber auch die „Huberbuam“ und viele weitere Vorträge waren es letztendlich, die mir Mut gaben, meinen Traum in die Wirklichkeit umzusetzen. Ganz vorn stand meine Frau, die mich dazu unterstütze und das Selbstvertrauen in der Sache gab. Vielleicht schreibe ich dazu mal ein Buch..(ja – ich denke ganz sicher…)….denn wir schrieben 2008 und draußen war gerade Weltwirtschaftskrise……wie der Weg aussah und was dann alles so passierte, ist sicher für jeden Leser/in interessant….
            Herzliche Grüße
            Bernhard Hopp“

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