„Ich umarme alle Emotionen, die ich fühle …“

… auf diese Weise spüre ich, dass ich lebe.“  Das sagt Richard de Hoop, den ich für meinen zweiten Gastautorenbeitrag gewinnen konnte. Er ist Keynote-Speaker, Trainer und Coach.  Manchmal arbeitet er als Glücks-Coach, u.a. für Pro Sieben. Richard und ich sind uns über einen gemeinsamen Kontakt, die PR-Expertin Monika Paitl, begegnet. Gar balde sind wir uns dann über das soziale Netzwerken näher gekommen. In Richard lerne ich einen ungewöhnlichen Mann kennen, der sein Leben in allen Bereichen aus Passion lebt. Ein Persönlichkeit, dessen Lachen aus den Tiefen seiner Seele kommt.

Einen EnterTrainer, der  Menschen im Herzen berührt, Säle mit seinen emotionsgeladenen Vorträgen zum Kochen bringt und sonst eher sachlich orientierte Geschäftsleute in einem Seminar zum Mitsingen annimiert. Einen Sprecher, der  die Methaphern der Musikinstrumente und eines Orchesters  nutzt, um seinen Mitmenschen vorzuführen, wie harmonisches Miteinander im Dienste einer Sache funktionieren kann. Einen Glückscoach, der seine Klienten bittet, doch mal ihre eigene Grabrede zu verfassen, damit sie sich klar darüber werden, was sie einmal gelebt haben wollen. Einen Menschen, der sich freut, wenn es ihm mit seiner Arbeit gelingt, Menschen dazu zu bringen, sich selbst zu überholen. Einen Profi,  der Führungskräften in Coachings rät: „arbeiten Sie so mit Ihren Mitarbeitern zusammen, dass  sie es in deren Augen glitzern sehen können.“

Um seinem Erfolgsgeheimnis nachzuspüren, habe ich dem sympathischen Holländer drei Fragen gestellt. Lassen Sie sich inspirieren.

 

Was ist der Motor Ihres Lebens?

Richard de Hoop in einem Vortrag, Foto PR Richard de Hoop

Mein Motor besteht wie ein echter Motor aus verschiedenen Teilen, die Quell meiner Kraft sind. Als da wären: mein nie versiegender Ideenreichtum; meine Lebensfreude und meine Leidenschaft für Musik. Genauso wie die Vision, Menschen zu inspirieren. Dabei mich selbst und etwas zu bewegen. Ethische Werte, wie Liebe, Freundschaft, Nachhaltigkeit, Vertrauen und Wertschätzung sind ein weiterer wichtiger Baustein meiner Triebkraft.
Ich pflege meinen Motor regelmäßig mit guten Gesprächen und Selbstkritik. Genau wie mit dem Feedback meiner Kunden, Kollegen und Freunde. Dadurch läuft er wie geschmiert und leistet fröhlich seinen Dienst für mich und meine Mitmenschen. Wie bei einem speziellen Motor, dem V8 mit seinen acht einzigartig tönenden Zylindern, lässt mein inneres Triebwerk auf diese Weise den einmaligen Sound meiner Lebensmelodie erklingen.

Das harmonische Wirken aller Details meines Motors sichert meinen dauerhaften Erfolg und gestattet mir, unabhängig zu leben.

2.  Wie gehen Sie mit den kleinen und großen Abschieden im Leben um?
Ich umarme alle Emotionen, die ich fühle. Auf diese Weise spüre ich, dass ich lebe. Wenn es geht, teile ich diese Gemütsbewegungen mit meiner liebevollen Frau Jacqueline oder mit guten Freunden. Diesen Austausch finde ich sehr wichtig und er hilft mir enorm.

Von den großen Abschieden lasse ich mich berühren und nehme sie an. Beim Tod von meiner Mutter Wilhelmina und meinem Schwiegervater Wim habe ich für die beiden gesungen. Das war so was von befreiend und wirkt sich positiv auf die Verarbeitung meiner Trauer aus. Für mich funktioniert das wunderbar.

Die Lieder habe ich zusammen mit Franck van der Heijden, dem heutigen Musical Director von David Garret, komponiert. Das eine Lied  – „What I feel“  – beschreibt Emotionen, über die die Menschen oft schweigen. Hier hören Sie eine Studioaufnahme. Die erste Stimme ist Franck. Die zweite Stimme bin ich.

„Was ich fühle“ habe ich für meine Mutter, die wir alle Mien nannten,  gesungen. Das war auf den Punkt genau richtig und wundervoll, weil sie viele Emotionen in sich festgehalten hat, anstatt darüber zu sprechen. Als Glück habe ich es empfunden, dass es meiner Mutter in den letzten Jahren ihres Leben gelungen ist, das zu erkennen.  Sie hat angefangen alte Dinge und die damit verbundenen Gefühle loszulassen. Das war sehr befreiend für meine Mutter.

Für meinen Schwiegervater habe ein anderes selbstkomponiertes Lied genommen. Den Text habe ich speziell für ihn bearbeitet. Der alte Mann war schwerkrank und der Song beschreibt seinen harten Kampf ums Überleben für sich und für uns.  Das Lied erzählt aber auch davon, dass es jetzt gut ist, wie es ist und dass er seine Ruhe gefunden und das enorm verdient hat.

Außerdem habe ich für ihn noch „Simply the best“ gesungen,  weil er Tina Turner so gut fand und er einfach der Beste war und sein bestes gab.   Manchmal singe ich die Melodien, die ich für Mien und Wim während deren Abschiedsfeiern gesungen habe.  Das tut mir gut. Ich denke in diesen Momenten an diese beiden lieben Menschen und kann sie spüren.

 

Richard de Hoop, Foto PR Richard de Hoop

3.  Wenn Sie wüßten, Ihre Lebenszeit ist begrenzt, was würden Sie mit der Ihnen verbleibenden Zeit beginnen?
Ich würde alles so belassen wie es ist. Wir, meine Frau und ich, leben jetzt das Leben, das wir lieben. Wir reden regelmäßig über uns und über das, was unser Dasein ausmacht. Wenn es nötig ist, ändern wir, was zu ändern ist. Verabschieden uns von überholten Verbindungen und Dingen.

Im August 2011 waren wir 25 Jahre verheiratet. Ich bin jetzt 50 und wir kennen uns 32 Jahre. Das ist für uns ein Geschenk und deshalb haben wir das  groß gefeiert mit unseren beiden Kindern, Sanne und Joris, mit der Familie und mit unseren Freunden. Von Freunden bekamen wir eine kleine Gedenktafel mit folgendem Text:

“Life is beautiful and we show it“  – „Das Leben ist schön und wir zeigen es“

Phantastisch, solch ein Geschenk von vertrauten Menschen zu bekommen!

Danke, Richard,  für deinen bemerkenswerten und feinfühligen Gastbeitrag. Ich wünsche dir, deiner Familie und deinen Freunden ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch in 2012 und noch viele gesunde, glückliche und zufriedene Jahre …

 

Zur Website von Richard de Hoop

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