Liebe deinen Nächsten, so wie du dich selbst liebst

Gedanken über die Liebe  zum Jahresanfang in einer bewegten Zeit …

Die Liebe sahen die alten Griechen, die Erfinder der Philosophie, in drei Facetten als Erosliebe zwischen Mann und Frau; als Freundschaftliebe zwischen nahen Menschen und als Agape. Damit meinten sie die alles umfassende Liebe für alles, was ist im Universum…

Dies ist eine Betrachtung zur Liebe, wie sie heute gelebt wird …

Ein Christ schwört auf zwei Bibeln, alles für die Menschen zu tun, denen er dienen will und seinem Land. Seine Weihung als erster Kopf des Staates und Anführer der Armee ist vom christlichen Glauben getragen. Sie gelten noch immer, die 10 Gebote. Eines der eindrücklichsten Gebote, die Gott Moses einst auf dem Berg der Erkenntnis in zwei Steintafeln brannte, lauteten: Du sollst nicht töten ….

Gott war einst ein strafender Gott,

Gleichzeitig forderte dieser Gott – unser Gotttesbild ändert sich im Laufe der Menschheitsgeschichte mit unserer gesellschaftlichen Entwicklung – forderte Auge um Auge und Zahn um Zahn.  Das göttlich verbriefte Recht, den anderen töten zu dürfen, wenn dieser andersgläubig ist oder ihm ans Leben will. Auch wenn du andere tötest und meine Gebote befolgst, dann schütze ich dich.

Mit Jesus transformierte sich Gott und wurde zum liebenden Gott,

der seine Anhänger aufforderte: Liebe dich so wie deinen Nächsten ….

Jesus sagte niemals zu seinen Anhängern:

„Übe dich in Selbstliebe, dann liebe ich dich. Ich stelle dir Bedingungen und wenn du die erfüllst, dann liebe ich dich.“

Nein, es ging zum ersten Mal in der Geschichte der monotheistischen Kulturen, also der an einen Gott glaubenden, wieder um die reine Liebe, die alle Menschen einschloss. Außerdem gab es weitere Neuerungen in der Glaubensgeschichte unseres Menschenstammes:
Erstmals wurden Menschen missioniert. Das heißt, sie gingen zu anderen um ihnen die frohe Botschaft der Liebe zu verkünden.

Sie schloss jeden Menschen ein. Wir alle wurden Gottes geliebte Kinder dieses einen Gottes. Egal welchen Glaubens.
Egal welchen Glaubens. Der erste Missionar war Paulus. Durch ihn wurde das Christentum zur Weltreligion.

Wo viel Licht ist, ist viel Schatten. Aus dem Gespräch mit den Menschen wurde die Gewissheit des Christentums:

„Nur wir glauben das Richtige! Alle anderen sind Heiden, Ungläubige.“

Die letzten zwei Jahrtausende ließen diese frohe Botschaft durch alle Schattenseiten menschlichen Seins gehen. Vom Pomp über das erheben eines Menschen über die anderen, als Gottes Stellvertreter. Vom Wasser predigen und Wein trinken. Vom von seinen geweihten Priestern sexuelle Enthaltsamkeit fordern, unter anderem um Kirchenbesitz zu bewahren, und selbst ein ausschweifendes Leben führen. So wie die Päpste im Mittelalter. Aus dem Unglauben wurde die Verteuflung der anderes Gläubigen.

Wer etwas anderes glaubte, wurde verbrannt, gesteinigt …

Die Zeiten änderten sich. Die Aufklärung kam und Nietzsche sprach:

„Gott ist tot.“

Aus diesem Zitat kreierte ein findiger Kopf das geflügelte Wort:

„Nietzsche ist tot.“ (Gott)

Der Glauben lebte weiter in all seinen Licht- und Schattenseiten …

Bis hin zu einem tief gläubigen Menschen, der zu den Wurzeln zurück kehrt.

Franziskus sein Name und dieser Mann ist der erste Papst aus Lateinamerika. Das Oberhaupt der Christen lebt wieder das, was Jesus einst lehrte und lebte. Er neigt in Demut sein Haupt vor einer anderen „Partei“ der Christen, um einen 1000jährigen Streit zu beenden. Er hat jenes immer währende geistiges Gesetz erfahren, das da heißt:

„Wer sein Haupt in Demut vor anderen neigt, vor dem neigen andere das Haupt.“

Er steigt aus seinem Wagen, um einer vom Pferd gestürzten Polizistin aufzuhelfen. Mit eisernem Besen räumt er auf und kehrt in die verstaubtesten Ecken seines Glaubens…   Franzikus stellt die Weichen dafür, dass das Papstamt auch nach seinem Tod, in seiner zu den Ursprüngen des Christentums zurückkehrenden Tradition fortlebt.

Heute gibt es viele gläubige, christliche Staatsoberhäupter

Einer dieser ersten Menschen eines Staates saß nun am Karfreitag 2017 , an dem sich der Kreuzweg Jesu am Ende seiner Schmerzensstraße vollendete, an einem Tisch mit einem chinesisichen Staatsoberhaupt und dinnierte. Es ist jener Mann, der auf zwei Bibeln schwor. Auf die, die seine Mutter ihm zum 9. Geburtstag geschenkt hatte und die, auf die schon der erste Präsident dieses Staates geschworen hatte. Jener Mann der von sich sagt:

„Ich bin ein guter Christ.“

Das Staatsoberhaupt und sein Gast waren gerade beim Dessert angekommen, einem vorzüglichen Schokoladenkuchen, wie die Presse berichtete. Genau in diesem Augenblick wurde er als Oberbefehlshaber seiner Armee kontaktiert. Einer seiner Generäle trat ein und forderte eine Entscheidung bezüglich jener Feinde, die sich in den Bergen von Afghanistan Höhlen verbargen.

2003, als alles mit dem zweiten Irakkrieg begann, gab es  an genau diesem Ort einige hundert extremistische Männer.

Aus diesen wenigen Menschen sind im Laufe von nur fünfzehn Jahren tausende Extremisten geworden. Viele von ihnen waren ganz normale Menschen wie du und ich. Ereignisse,  wie die Drohnenangriffe des letzten US Präsidenten, ließen sie  Seiten wechselten. Mutmaßlich, weil sie viele Angehörige durch diese Angriffe verloren hatten. Denn auf zehn getötete Menschen kommen neun Zivilisten und ein Mensch der extremistisch geworden ist.

Unter den Extremisten gibt es Erdenbürger, die darin das Abenteuer sehen oder den waren Glauben finden wollen. Männer und Frauen, die an leichte Lösungen von Populisten glauben. Einfache Lösungen, die Liebe und Anerkennung versprechen.

Um wieder auf den aktuellen ersten Mann jenes großen Landes zurück zu kommen: Er saß also an einem Tisch während eines Staatsbesuches und ließ den  gereichten Schokoladenkuchen zart auf seiner Zunge schmelzen. Dann gab er den Befehl:

„Werfen Sie die größte Bombe ab, die unser Land jemals über Feindesland abgeworfen hat.“

Sie kostete 16 Millionen der Währung dieses Landes und war bisher als Drohung genutzt worden. Ihre Auswirkungen, so Experten, seien vergleichbar mit der von mehreren kleinen Bomben. Es war wohl die Wirkung, auf die gezielt wurde.

„Es war ein Donnerhall wie beim jüngsten Gericht und die Staubwolke war noch Kilometerweit zu sehen.“

wie Augenzeugen berichteten. Das Ergebnis: 36 Extremisten starben in dem Höhlensystem und Mutter Erde wurde tief verletzt.  Das unterirdische, weit verzweigte Höhlennetz brauchte  Millionen von Jahren um zu entstehen. Die Entscheidung eines mächtigen Mannes hat es für immer zerstört.
Die sechunddreißig getöten Krieger werden wie in Goethes Zauberlehrling unzählige Geister auferstehen lassen. … Frei nach Goethes Zauberlehrling:

„Die Geister, die ich rief, werd ich nimmer los.“

Krieg und Zerstörung bringen nach dem Gesetz der Anziehung nur wieder Krieg und Zerstörung.

Allein die Liebe vermag es unsere Weltenseele zu verwandeln.

wie schon der brasilanische Schriftsteller Paolo Coehlo lehrt. Unsere Weltenseele, also unser kollektives Bewusstsein, verändert sich, wenn wir Menschen uns in unserer Einzigartigkeit in Liebe annehmen. Aber auch dann, wenn wir den Ursachen der weltweiten Krisen auf den Grund gehen.

Veränderung findet dann statt, wenn wir für uns selbst voller Liebe und Mitgefühl sind. Eingeschlossen darin unsere eigenen Fehler und Schwächen. Denn nur  dann können wir auch für unsere Mitmenschen Liebe und Mitgefühl empfinden.

Das sind für mich die Botschaften Jesu, Budda, Mohamend und vieler anderer Gründer von Religionen …

Wir alle sind eins.

Und das, was wir unseren Feinden antun, das tun wir am Ende uns selbst an. Wie ein Bummerrang wird die Tat immer wieder auf uns zurück schlagen.

Wir sind das, was wir im anderen ablehnen. Wir sind aber auch  das,  was wir uns an anderen Menschen fasziniert …. Jeder von uns trägt in seinem Herzen die Liebe, die wir im anderen suchen.

Wer das erkennt überwindet den Tod. Das ist für mich die Botschaft der Auferstehung Jesu Christus.

Seien Sie gesegnet verehrte Leserinnen und Leser.

Ihnen ein erfüllendes Jahr voller phantastischer Perspektiven.

 

Weiterführende Links

Der Himmel wird warten
Berührender Film über einen anderen Umgang mit religösem Fanatismus und die Rückkehr zu den Wurzeln

Mohammed – Der Gesandte Gottes

Berührender Film mit Anthony Quinn von 1977.  Der bisher einzige Film der von der Islamischen Akademie in Kairo genehmigt wurde. Ein Film über den Weg durch Krieg hin zur Liebe

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Irene Wahle ist seit 2004 freiberuflich als Biographin im deutschsprachigen Raum tätig. Sie schreibt und produziert in Kooperation mit ausgewählten Netzwerkpartnern kostbar gestaltete Biographien, Lebens-Zwischen-Bilanzen und Firmenchroniken. 2008 wurde sie für die von ihr geschriebenen Lebenserinnerungen: „Kandelaber-Heckmann “ mit dem 1. „Deutschen Biographiepreis“ ausgezeichnet. BiographinIW ist als Expertin für Lebens – und Unternehmensbücher ins „Netzwerk der Besten | Großer Preis des Mittelstands“ aufgenommen worden. Mit ihrer Arbeit setzt sich Irene Wahle dafür ein, Leben zu klären, Erinnerungen als wichtigen Bestandteil unserer Kulturgeschichte zu bewahren, Lebensleistungen zu würdigen und Visionen zu entwickeln. Tel. +49 381 68 63 874 biographie[at]irene-wahle.de

2 Antworten auf Liebe deinen Nächsten, so wie du dich selbst liebst

  • Bettina Huss sagt:

    Liebe Irene, Danke für deine wunderbaren Worte. Liebe ist auch für mich das einzig verbindende Prinzip hier auf Erden. Sie will nichts, sie braucht nichts , sie erwartet nichts…. Liebe ist verstehen und um es mit deinen treffenden Worten zu sagen liebe Irene:

    „ Wir Menschen sind die Liebe die wir im anderen suchen“

    Von Herzen
    Bettina Huss

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