Hans Heckmann und das Licht

Gemeinsam mit Hans Heckmann habe ich sein Leben aufgeschrieben, reflektiert und als Biographie mit dem Titel:

„Kandelaber-Heckmann“ – Eine Berliner Lebens-Licht und Liebesgeschichte

produziert.

Der Betriebsingenieur war seit 1952 fast sechzig Jahre haupt- und ehrenamtlich für den Berliner Senat für Stadtentwicklung tätig.

Hans Heckmann war Wahlberliner und Herzblutingenieur,

Hans Heckmann

Hans Heckmann, Foto Arpe Rostock

Er liebte seine Stadt, die Menschen, die schönen Künste und das Segeln auf seiner über einhundert Jahre alten Segeljacht „Illusion.“

In dem Nachwort des „Kandelaber-Heckmann“ heißt es:

„[…] und alle, die Ihr nach mir kommt … wenn ihr bis hierhin gekommen seid, dann habt ihr vom Leben eines Glückspilzes gehört. Eines Mannes, der es nicht immer einfach hatte, der sich seine Strategien suchte, um dem Leben die schönen, eben die Lichtseiten abzugewinnen.

Als junger Offizier war ich jemand, für den Befehl Befehl war und ich habe ihn ausgeführt. Mit den Jahren hat sich dieser Gehorsam umgekehrt. Der Sinn unseres Daseins ist es für mich, anderen zu dienen, möglichst in positiver Richtung. Menschen Freude zu machen. Meine Lebenserfahrung ist, dass das, was man gibt, auf einen zurückschlägt.

Betrachte ich mein Leben und die Bewegungen darin, möchte ich Euch als wichtigste Erkenntnis daraus mit auf den Weg geben: Wenn Ihr eine Idee habt, von der Ihr überzeugt seid, probiert alles aus. Dass etwas nicht funktioniert, glaubt erst, wenn ihr selbst davon überzeugt seid. Aufgeben – das sollte man nie. Wenn ein Weg nicht funktioniert, funktioniert ein anderer. Das ist meine lebenslange Übung und Überzeugung. Euch und allen Menschen wünsche ich das Allerbeste, Gesundheit, ein friedvolles Dasein, Mut und Vertrauen in die Zukunft und eine Goldader, um die wirtschaftliche Notlage unseres Landes zu mildern.

Euer Hans im Glück“

Die Leiterin der Bibliothek des Senates für Stadtentwicklung Berlin a.D.,

rezensierte mit Datum von 03.05.2011 den „Kandelaber-Heckmann“

„Das Buch erhellt die Lebens- und Wirkensgeschichte eines für die meisten Leser unbekannten Menschen. Mit jeder gelesenen Seite jedoch gewinnt dieser anonyme Jemand  namens Hans Heckmann an Gestalt und Sympathie. Die Biografie des „Kandelaber-Heckmann“, wie ihn Fachwelt bezeichnenderweise nennt, wird verständlich und erfrischend, ja geradezu liebevoll in der Symbiose zwischen Privatleben und Arbeitswelt erzählt.

80 ganzseitige Abbildungen in schwarz – weiß und Farbe von  ihm,

seiner Familie seinen Freunden und natürlich wunderbaren Aufnahmen vom „beleuchteten“ Berlin umrahmen die eindrückliche Schilderung. Die stilvolle Aufmachung (Gestaltung) wird sowohl dem privaten als auch dem Berliner Geschichtsbuch gerecht. Beinahe ein Jahrhundert auf 350 Seiten öffnet sich. Beschrieben wird ein: Mensch: 1,92 m groß, schlank mit aufrechtem Gang, der sich sowohl in seinem Äußeren, als auch in seiner Lebenseinstellung widerspiegelt. Eine eindrucksvolle Lebensgeschichte, die einen tiefen Blick in die Privatsphäre gestattet und gleichzeitig die oftmals dramatische Berlin-Geschichte dem Leser in Erinnerung bringt.

Geboren vier Jahre nach dem 1. Weltkrieg, als die „Goldenen Zwanziger“ in den Startlöchern standen, erlebte er eine behütete Kindheit, während sich die Weltwirtschaftskrise ankündigte. Hans Heckmann überstand den 2. Weltkrieg und landete nach Kriegsende als der einst jüngste Offizier der deutschen U-Boot-Flotte  unversehrt mit seiner Habe, die aus Ideenreichtum, Erfindungsgeist und einem Ingenieurabschluß bestand, im zerstörten Berlin.

Die berufliche Entwicklung prägte bei dem findigen Betriebsingenieur oftmals der Zufall.

Damals führte ihn die  die glückliche Fügung in die Stadtplanung beim Berliner Bausenat. Die erste Aufgabe, oder besser Herausforderung, war die Organisation einer Ausstellung „Stadt von morgen“  – und das mit dem schier unendlichen Trümmerhaufen Berlin vor Augen.

“Der Kandelaber-Heckmann“ erzählt Berlins Beleuchtungsgeschichte seit dem Tag, als die einstige kurfürstliche Residenz der Preußen 1679 erstmalig nachts mit Rüböllaternen der Dunkelheit entrissen wurde. Außerdem schildert sie die erlebte Stadtgeschichte des Protagonisten seit den vierziger Jahren mit allen Beschwernissen, einschließlich der Teilung der Stadt. Die so mit allen „Hintergründlichkeiten“ bis ins kleinste Detail der Entwicklung beschriebene Schilderung ist einmalig.

Denn nirgendwo sonst, weder in einem Protokoll noch in einer Hochglanzbroschüre,

sind Geschichten über einstige Ereignisse so nachzulesen. Beispielsweise die Geschichte mit der geplanten Verschandelung des Charlottenburger Tores durch gewaltige Stahlmasten mit langen Auslegern für neue Signalanlagen. Diese Ungeheuerlichkeit ging Hans Heckmann gegen den Strich. Wunderbar beschreibt das Buch, wie es dem Betriebsingenieur  unter Umgehung des Dienstweges und aufgrund seiner kollegialen Kontakte gelungen ist, eine erneute  Projektplanung einzufordern.

Dank seines Fachwissens und seinem Gerechtigkeitssinn leitstete der Bausenatsmitarbeiter Heckmann zahlreiche Beiträge zu Projekten, brachte sich immer wieder mittels seines zivilen Ungehorsams – wie er es selbst nannte – ein und bewahrte auf diese Weise Kulturgut vor der Zerstörung und Verunstaltung.

Ende der sechziger Jahre eröffnete Hans Heckmann, einem Impuls des Berliner Architekten, Jürgen Patzschke folgend,

eine umfangreiche Sammlung: Das „Archiv zur Kunst- und Entwicklungsgeschichte der Berliner Öffentlichen Beleuchtung“. Hans Heckmann ist ein wandelndes Lexikon in Sachen Berlin und Beleuchtung, der aus dem Reichtum seiner Erinnerungen, Berlin vor der Zerstörung bewusst gesehen und erlebt zu haben, schöpft. In mehr als vierzig Jahren Recherche füllte der leidenschaftliche Sammler über einhundertzwanzig Leitzordner, mit Details über die Entwicklung aus der mittlerweile dreihundertjährigen Geschichte der Öffentlichen Berliner Beleuchtung.

Darin enthalten Beiträge zu Gestaltungswettbewerben; eine Auflistung mit dem Thema befasster Designer und Künstler und technischen Finessen,  voller einzigartiger Formen und einer beispiellosen Vielfalt. Aus diesem Fundus schöpfen bundesweit Firmen, Universitäten, Verbände, Vereine, Stifungen und Privatpersonen.

Ein Archiv, das 2011 in den Bestand des Deutschen Technikmuseums übergangen ist und von Fachleuten als einmalig für das Gewerk bezeichnet wird.  Seiner „Spürnase“ und seinem enormen Erinnerungsvermögen war es oftmals zu verdanken, dass die richtigen Unterlagen gefunden wurden.

Das Buch endet nicht mit der Pensionierung, wie man vielleicht vermuten könnte. Seine Leidenschaft überführte ihn in einen neuen Fulltimejob. Diesmal ehrenamtlich.

Die Berliner Öffentliche Beleuchtung ist eines seiner Lebenselixiere und so arbeitet er weiter, recherchiert und

driftet nur im Sommer zum Segeln ab“,

wie er es selbst in seinen Lebenserinnerungen beschreibt.

„Es werde Licht“

Gemäß der Bibel (Genesis 1,3) reichte ein Wort Gottes um die Welt zu erleuchten. Wenn die Menschen die Welt erleuchten, dauert es einen Augenblick länger. Zum Glück gibt es Menschen, wie Hans Heckmann, die mit Idealismus und Freude an der Arbeit, die gleichzeitig Hobby ist, dafür Sorge trugen, dass das Licht in Berlin nie aus ging – auch nicht in den „mageren“ Jahren.

Menschen, die eine Vision in sich tragen, die sich durch Beharrlichkeit und Glauben verwirklicht. Die seine war es, mit seiner Arbeit die Wirkung seiner Stadt Berlin durch Licht zu heben und Historie für die Zukunft zu bewahren. Das ist ihm gelungen. Seine Maxime war es, 40% seiner Ideen in die Tat umzusetzen, gelungen sind ihm 60%.

Es ist fesselnd zu lesen, wie mit Einfallsreichtum und Improvisationstalent in den Jahren,

wo alles am Boden lag trotzdem der Blick für die Zukunft ungetrübt blieb und wo man jetzt überall in Berlin seinen „Denkmälern“ begegnet. Berührend, mit welcher  Intelligenz, welchem Charme und einer durchweg positiven Lebenseinstellung seine Liebe zum Licht in alle Phasen seines Lebens beschrieben wird.

Schloss Charlottenburg, Foto: SILL Lichttechnische Gesellschaft

Rückseite Charlottenburger Schloss, Foto Rechte SILL Lichttechnische Gesellschaft

Mattheuskirche Kulturforum, Foto Sill

 

Und wer wissen möchte, was Glück als tiefe Empfindung ist, der weiß es am Ende des Buches.“

Hella Braune

Als seine Wegbegleiterin bin ich, Irene Wahle,

überaus dankbar, mit ihm ein Stück des Weges zusammen bis zu einem Kreuzweg gegangen zu sein. Eine Scheideweg, an dem unsere Wege auseinander drifteten. Das habe ich lange bedauert und kann heute nur annehmen, dass alles geschieht wie es soll und dass es ist, wie es ist.

Am Ende seines persönlichen Lebenswege standen große Herausforderungen für Hans Heckmann und zwangen ihn, sich notgedrungen von allem, was ihm Jahrzehnte lang lieb und teuer war, zurück zu ziehen. Beispielsweise von:

Begegnungen mit Menschen in der Außenwelt, wie im Berliner Yachtclub oder in den mit dem künstlichen Licht befassten Fachkreisen.

Hans umgab sich immer mit geistvollen und kunstinteressierten Menschen, aber auch mit jungen, grazilen Frauen. Sie alle suchten ihrerseits die Nähe des nach außen hin charmanten, unterhaltsamen und unkomplizierten Zeitgenossen …

Doch wo viel Licht ist … ist auch viel Schatten. Wie bei jedem Menschen, der Mutter Erde bevölkert.

„Von einem Moment zum anderen kam die Zäsur“,

erfuhr ich von einer Wegbegleiterin. Ein Oberschenkelhalsbruch zwang den Hans im Glück bei sich selbst anzukommen. So eine Verletzung im hohen Alter braucht lange Zeit der Heilung und fesselt ans Bett. Aus so einer Situation wieder auf die Füße zu kommen, ist überaus schwer …

Mutmaßlich fiel Hans in dieser Zeit all das vor die Füße, was im Schatten seines Seins auf Erlösung hoffte ..

Denn „Das was du Erlösung nennst“, so sagte es der indische Philosoph Tabir, „gehört in die Zeit vor deinem Tod.“

Von sich selbst sagte Hans früher oft, dass er zwar ein Glückspilz, aber auch  ein großer Verdränger ist. Dieses Prinzip hat ihm geholfen, sein Leben zu meistern … und wer kann daran rütteln, außer Mensch selbst. Er war ein Mensch, der sich ein Leben lang mit dem künstlichen Licht beschäftigte und doch sein inneres Licht nie fand. Eben, weil ihm sein inneres Reich verborgen blieb hinter dem Vorhang alter  Erinnerungen und Erfahrungen …

Wie ich hörte, gab es Lösungsvorschläge aus der Verwandtschaft, ihn zu unterstützen. Doch wie er eben war, wählte er seinen eigenen Weg.

Mit seinem Jahrgang gehört Hans Heckmann einer Generation an, die von beiden Weltkriegen

betroffen war. So wie das Werk seinen Blickwinkel auf die Welt, seinen scheinbar leichtfüssigen Umgang mit seinen Verletzlichkeiten zeigt, so spürte ich in der nahen Begegnung viele offene Wunden. Ich habe fast elf Jahre seinen  Weg begleitet und fühlte seine seelischen Verletzungen, wie sein ungeheilte innere Kind. Tiefe seelische Kratzer, die er während der Kindheit und durch seine eigenen Kriegserlebnisse erlitt und die nie wirklich heilten. Hans machte das beste aus allem, was sein Leben ausmachte.

Mir spiegelte er viele Dinge, die ich in mir trug. Beispielsweise ein Leben lang die Flucht in mir zu tragen, die meine Ahnen und ich schon viele Leben durchlebt hatten. Ich erkannte auch durch Hans, dass wir hinrennen können, wohin wir wollen: Am Ende kommen wir doch nur wieder bei uns selbst an. Er spiegelte mir die  Güte, die auch ich in mir trage.  Und er mahnt mich mit seinem Beispiel Heimat in mir selbst zu finden, anstatt darauf zu warten, dass andere Menschen meine Bedürfnisse erfüllen.

Hans lebte mir mit seinen Erfahrungen im Ausklang unseres Daseins vor,

dass es wichtig ist, für mein Lebensende bindende Entscheidungen zu treffen. Sonst treffen diese Entscheidungen andere. Das tragische ist in seinem Falle: Er hatte diese Entscheidungen getroffen, alles geregelt, vorgesorgt und konnte sich nie dazu durchringen, sich daran zu binden.

Ich habe viele Dinge an ihm bewundert,

beispielsweise, dass er bis ans Ende seines 8 Lebensjahrzehnts an allem interessiert war. Auch durch ihn durfte ich lernen, in großen Maßstäben zu denken und Visionen zu entwickeln. Er machte mir Mut, wenn ich in den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit vor lauter Zweifeln blind für meinen Weg wurde. Er pflegte dann zu sagen:

„Irene,  nur weil da eine Delle im Weg ist, zweifelst du an dir. Das wird schon. Vertraue dir.“

Umso trauriger war ich, dass sich alles so entfaltete wie es sich entfaltete.

Lange habe ich viel versucht, um Hans zu unterstützen und ihm zurück zu geben, was ich durch ihn erfahren habe. Bis ich an einen Punkt kam, wo ich selbst krank wurde. Da begann ich zu begreifen, dass jeder für sein Leben selbst in der Verantwortung steht. Das wir uns unterstützen können, aber niemanden retten können. Dann habe  ich von unserer Freundschaft losgelassen habe. Im Vertrauen darauf, dass Hans im Glück immer  behütet sein wird … Denn solange wie ich ihn kannte, fanden sich Menschen, die sich seiner annahmen …

2016 verstarb Hans Heckmann nach einem erfüllten Leben und einem Sterben in seinem vierundneunzigsten Lebensjahr. Ein Sterben,  das so ganz anders war, als  das, was er sich gewünscht hatte:

„An einem himmelblauben Tag bei leichter Brise mit der Illusion dahin gleiten und einen guten Seemannstod sterben.“

Er  trat seine letzte Reise an dem Tag an, an dem sein Sohn beerdigt wurde. Die beiden waren sich lebenslang tief verbunden gewesen. Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt seit vier Jahren nichts voneinander gehört hatten, gab mir meine innere Stimme den Impuls das Hans gestorben ist. Das war um den 16. August 2016 herum … Monate später traf ich seine Nachbarn, die mir meinen Impuls bestätigten …

Ich wünsche mir, dass Hans Heckmann in seinen letzten Momenten genau diese Bilder vor Augen hatte …

„Auf seiner geliebten Illusion dahin gleitend, die sich auf die Seite legt, während der Wind mit leichter Brise die Segel aufbläht und das Schiff Fahrt aufnimmt… Untrennbar sind der Mann und seine alte Lady verschmolzen  …  Ein Augenschmaus für alle, das erlebt haben … Möge die Sieben-Segellängen-Kreuzerjacht Hans Seele an einem himmelblauen Tag hinter den Horizont und über den Regenbogen getragen haben…

Am 30. September 2016, so erfuhr ich von seiner Nichte ein halbes Jahr später,

fanden Hans Heckmanns sterbliche Überreste ihre letzte Ruhestätte in einer Urnen- gemeinschaftsanlage einen Steinwurf entfernt von seinem Zuhause auf dem landeseigenen Friedhof Wilmersdorf Berliner Str. 81-103; 10713.

In seinen Lichtfachkreisen und seinem Segelclub kam die Nachricht seines Todes Wochen später an …

Im Licht zuhause

Natürlich wäre ich gern
noch geblieben,

doch es zog mich
auch nach Haus,
ganz anderswohin.
Dorthin, wo meine Seele
Ruhe hat und

wo dieser schwache,
kranke Leib aufhört
zu existieren.

Es tat furchtbar weh
Abschied zu nehmen.
Doch da, wo ich jetzt bin,

Liebe

herrscht Zeitlosigkeit.
Dort existiert nur Weite,
Unendlichkeit und Licht.
In diesem Licht werden
wir uns wieder begegnen,

in anderer Energie als
Jetzt.

Du wirst mich
einst dort treffen,

wenn Du Dein Leben
zu Ende gelebt hast.
Dann, wenn Du alles
getan und gegeben,
was zu tun und zu geben
deine Seele dir auftrug.“

(Autor mir unbekannt)

Grabstelle der Urnengemeinschaft, die Hans Heckmanns sterbliche Überreste beherbergen

Die Urnengemeinschaft D8-UG2

befindet sich drei Gehminuten vom Haupteingang entfernt, gleich hinter der hellen und feierlichen Abschiedshalle.

Der Haupteingang wiederum ist  in Sichtweite der russisch – orthodoxen Kirche Berlin. Dort war Hans Heckmann gern und lauschte den liturgischen Gesängen und Predigten. Weniger, weil er ein tief gläubiger Mensch war. Sondern weil ihn die Musik und die gläubigen Menschen berührten…

Wer ihm einen Besuch abstatten möchte, zünde bitte dort für ihn eine Kerze an. Er selbst machte das gern … Das Licht wird seine Seele berühren.

Hans Heckmann

Russisch – orthodoxe Kirche Hohenzollerndamm Berlin

Für Hans Heckmann freue ich mich,

das er trotz seines einsamen Lebensausklangs Spuren seines Seins in den Herzen vieler Menschen und in in seinen Werken hinterlassen hat… Werke, die zum Teil nur so realisiert werden konnten, weil er sein Gabe im künstlichen Licht gefunden und entfaltet hat. Aber auch, weil er sein Leben genauso führte, wie es führte.

Künstliche An- und Beleuchtungen, die heute vielfach in den Straßen, auf den Plätzen und in Form von künstlichen Anleuchtungen bedeutender Bauwerke weiterleben und das Stadtbild unserer Hauptstadt glänzen  lassen. Archivmaterial, das noch Generationen von Lichtplanern und Designern, sowie Architekten inspirieren wird…

Liebevolle Spuren seines Daseins finden sich auch in seiner Biographie.

Ein Werk, dass Hans Heckmanns vielschichtigen Erinnerungen, Erkenntnisse und Zeitzeugenberichte mit seinen Lesern in privaten und Fachkreisen teilt.

Hans Heckmann

Übergabe Kandelaber-Heckmann

 

In einem Beitrag für die Ausgabe 07.2011 der Fachzeitschrift Licht, einer der führenden europäischen Fachmagazine für Kunstlicht schrieb ich auch im Namen von Hans Heckmann:

„Wir sind dankbar, dass der „Kandelaber-Heckmann“ seit seinem Erscheinen 2008 seine Liebhaber weit über Berlins und Deutschlands Grenzen hinaus erreicht. Wir freuen uns über europaweite Ankäufe  von Firmen wie: der

„Lichttechnische Leuchtenfabrik SILL“, „Firma Semperlux“, „SUDGAZ Luxemburg“, sowie der „COPAGAZ Paris“.

Aber auch über die Aufnahme dieses Werkes  in die Bestände von Museen und Bibliotheken wie der:

„Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin“, der „Kunstbibliothek Berlin“ und der „Bibliothek des Senates der Stadt Berlin“.

Genauso dankbar sind wir darüber, dass Privatpersonen: in Deutschland, Österreich, Holland und Frankreich diese Biographie zu ihren literarischen Kostbarkeiten zählen. „

 

Lieber Hans,

ich wünsche dir – du weißt, ich glaube an die Wiedergeburt – das dein Tod die Mitte zweier Leben ist. Ein Herzenswunsch von mir ist, das du im nächsten Leben den Mut aufbringst, dein Leben ganz deinen Neigungen entsprechend zu  leben. Aber auch, dass deine Seele  Licht in deine Schattenseiten bringen will. Auf das du innere und äußere Freiheit findest.

Danke, das du mein Leben bereichert hast und das ich auch durch dich lerne zu vergeben. Sowohl dir, als auch mir. Es ist für mich ein befreiendes Gefühl, das wir versöhnt  sind  …

Ich habe von dir während der diesjährigen Raunächte geträumt. Das soetwas einund einhalbes Jahr nach deinem Tod möglich ist, ist erstaunlich. Du hast mich sanft und vollkommen entspannt angelächelt. Dann habe ich dir über deine Wange gestrichen, du hast dein Gepäck genommen und bist aus dem Zug ausgestiegen in dem wir saßen… Dieser Traum war so real, das ich aufwachte und lange darüber nachdachte:

Ist es nun ein Traum?
Oder war das real?

Gleichzeitig wußte ich:

‚Alles ist gut, so wie es ist.‘

Namastè Irene.

PS: Wer an einem lauen Sommerabend am Bundesratsufer der Spree in Berlin entlang geht, dem lege ich ans Herz doch einmal hinauf zu schauen zu den sanft leuchtenden Glückkörpern der Gaslaternen. Für Hans Heckmann war Gaslicht das schönste aller Lichter, ob seiner sanften Ausstrahlung und Lichtfarbe…

Das die historisch anmutenden Kandelaber dort zusammen mit einer Uferwegegestaltung entstanden sind,  ist einem Geschenk zu verdanken. Dieses Präsent machte der Berliner Senat für Stadtentwicklung Hans Heckmann anlässlich seines Ausscheidens aus dem aktiven Dienst:

Er durfte eine Lichtplanung im Wert von 250.000 Deutschen Mark realiseren, von der er schon immer träumte. Hans Heckmann wußte sogleich was er wollte. Das damals noch im Dunklen liegende Bundesratsufer so zu beleuchten, wie in einer seiner Lieblingsstädte neben Berlin: Paris.

Dieses Projekt wurde zeitnah umgesetzt. Mit der Wiedervereinigung der beiden deutschen Stadten wurde die Wegebeleuchtung bis zum Kanzleramt erweitert.

Weiterführende Links

Das Licht der Gedächtniskirche überstrahlt die Dunkelheit

Für sein Lebenswerk wurde Hans Heckmann
mit dem Verdienstorden am Bande ausgezeichnet

Hans Heckmann

Die Senatorin überreicht Hans Heckmann das Bundesverdienstkreuz am Bande für seine Verdienste um die Stadt Berlin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kandelaber-Heckmann
Ein Mann sein Werk und sein Buch
Fachzeitschrift Licht 07.2011

Referenz-Site Biographin Irene Wahle
Mit Laudatien zum Biographiepreis – und zur Übergabe des Verdienstordens am Band der Bundesrepublik Deutschlad, sowie Presseberichten und Rezensionen

AFEGAZ
Freunde der Europäischen Gasflamme

Berliner Yachtclub trauert um Hans Heckmann
Würdevoller Nachruf auf das damals älteste Clubmitglied. Bis auf zwei Anmerkungen: Hans Frau hieß Gerda. Die beiden waren sich über fünfzig Jahre verbunden. Im zweiten Weltkrieg war er selbst in der Ausbildung zum Tiefensteuerer. Das ist ein Dienstgrad einer U-Bootbesatzung. Hans wurde erst fertig, als der zweite Weltkrieg zu Ende war. Diesem Zufall verdankte er, dem Heldentod entgangen zu sein. Denn zu jenem Zeitpunkt hatte das große Sterben der deutschen U-Boot Flotte begonnen.

Hans im Glück
von Jan Maas für 05/2009

Gaslicht-Kultur
Hans Heckmann war Ehrenmitglied im Verein „Gaslicht- Kultur“ Dieser Verein setzt sich unter anderem ein, den in Europa einzigartig großen Bestand an Gaslaternen zu erhalten.

Freundeskreis Klassische Yachten
Geburtstag einer alten Dame – 100 Jahre Illusion

Interview Albert Speer (Chefarchitekt Adolf Hitler) und Karl Dönitz (Großadmiral der Deutschen Marine)
Auszüge aus dem Nürnberger Prozess (Prozess gegen die Größen des Nationalsozialistischen Reichs)
Interview aus dem Jahre 1973 Speer udn Dönitz

Der alte Mann und das Boot
100 Jahre Ilusion – Die Welt

Irene Wahle ist seit 2004 freiberuflich als Biographin im deutschsprachigen Raum tätig. Sie schreibt und produziert in Kooperation mit ausgewählten Netzwerkpartnern kostbar gestaltete Biographien, Lebens-Zwischen-Bilanzen und Firmenchroniken. 2008 wurde sie für die von ihr geschriebenen Lebenserinnerungen: „Kandelaber-Heckmann “ mit dem 1. „Deutschen Biographiepreis“ ausgezeichnet. BiographinIW ist als Expertin für Lebens – und Unternehmensbücher ins „Netzwerk der Besten | Großer Preis des Mittelstands“ aufgenommen worden. Mit ihrer Arbeit setzt sich Irene Wahle dafür ein, Leben zu klären, Erinnerungen als wichtigen Bestandteil unserer Kulturgeschichte zu bewahren, Lebensleistungen zu würdigen und Visionen zu entwickeln. Tel. +49 381 68 63 874 biographie[at]irene-wahle.de

2 Antworten auf Hans Heckmann und das Licht

  • Liebe Irene,

    danke für deinen Nachruf auf Hans Heckmann, dem ich meine Gedanken hinzufügen möchte:

    Hans Heckmann war mein Freund, unser Freund. Mit seiner Hilfe lernte ich auch dich, Irene kennen. So wie ich ein ganzes Kapitel der Geschichte der Stadtbeleuchtung Berlins kennengelernt habe. Unsere Freundschaft war, durch die Entfernung bedingt, nicht die engste, aber wir wussten voneinander, dass wir die gleiche Leidenschaft teilen für alte Lichtquellen mit einer soliden Geschichte.
    Ich freute mich so wenn ich am Telefon seine Stimme hörte:

    „Hallooo, Heckmannn!“

    Meist war dieser Gruß auf dem Anrufbeantworter eingesprochen, und ich musste zurückrufen. Und das tat ich gern. Seine Besuche in Paris, meine Gegenbesuche in Berlin in seiner Wohnung oder seinem Büro in der Senatsverwaltung, das Zusammenfinden in einer Gaststätte in Potsdam oder im Technikmuseum, der Rundgang im Freiluftmuseum im Tiergarten sind unvergessliche Erinnerungen.
    Hans lebte mit dem Licht und ist nun ins Licht gegangen. Selig, diejenigen die so eine schöne Hinterlassenschaft zusammengebracht haben. Wir wissen dank Hans viel über unsere unmittelbare Umwelt und deren Geschichte. Diese Kultur des Lichtes gehört zu den Zeichen, die auch den Weg in die Zukunft erleuchten.

    „Danke dafür, lieber Hans, unser Wegweiser gewesen zu sein.“

    Ara

  • Pingback: Kunstvoll Abschied nehmen - vom Sterben im Leben und im Tode"Blog von Biographin Irene Wahle

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