Der Preis vergeht, die Qualität bleibt
sagt ein Sprichwort aus China. Ein eindrückliches Beispiel dafür liefert ein Schatz aus dem nach über 80 Jahren nach seinem Untergang geborgenen Wrack des Luxusliners Titanic. Das Schiff war mit seiner Indienststellung am 02. April 1912 das größte Schiff der Welt. Der Luxusdampfer galt als unsinkbar und fuhr während seiner Jungfernfahrt um das blaue Band. Eine damalige Auszeichnung für die schnellste Überquerung des Atlantics von Ozeanlinern. An Bord befand sich auch Adolphe Saalfeld…
Der britische Geschäftsmann und Chemiker
hatte die Reise gebucht, um sich in Amerika einen Namen zu machen. In seinem Probenköfferchen befanden sich 65 Flacons, sein Grundstock für einen Laden in New York. Am 12. April um 12 Uhr checkte er mit seiner kleinen Schatztruhe für die erste Klasse mit dem Ticket Nr. 19988 ein.
In seinem Laden in Manchester hatte es der in der Nähe von Leipzig geborene Saalfeld bereits geschafft, sich ein ausgewähltes Klientel für seine exquisiten Parfüms aufzubauen. Zu seinen Kunden gehörten viele namhafte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der damaligen Zeit. Eine dieser Prominenten war Helena Rubinstein. Ihres Zeichens eine US- amerikanische Unternehmerin polnischer Herkunft und visionäre Pionierin in der Entwicklung kosmetischer Produkte. Außerdem förderte sie die modernen Künste.
[Foto von Adolf Saalfeld gelöscht, es von einem mir unbekannten Autor stammte.]
Als die Titanic
zwei Tage später, am 14. April gegen 23:40 Uhr , mit einem Eisberg kolidierte, gelang es Adolphe Saalfeld sich mit dem Rettungsboot Nr. 3 in Sicherheit zu bringen. Er schrieb über seine Erlebnisse in sein Tagebuch:
„Ich sah ein paar Männer und Frauen in ein Boot springen, ich folgte und wir wurden abgesenkt. Dann stießen wir uns kräftig ab und ruderten was das Zeug hielt, weil wir Angst hatten in den Sog der Titanic hineingezogen zu werden. Während wir dann immer weiter abtrieben, sahen wir aus einiger Entfernung, wie die Titanic immer tiefer und tiefer sank. Schließlich erloschen ihre Lichter und auf einmal war sie verschwunden. Obwohl unser Boot fast zwei Meilen entfernt war, konnten wir die kläglichen Schreie der Untergehenden deutlich zu hören. Niemand in unserem Boot wusste, wie viele Rettungsboote auf der Titanic waren, aber … es war genügend Zeit für die Rettung für jede Seele, die sich an Bord befand. Wenn es genügend Rettungsboote gegeben hätte…“ (Quelle: Enzyklopädie Titanic)
Damit gehörte er zu den ca 680 Überlebenden der 2200 Passagiere einer der größsten Schiffskatastrophen der Seefahrtsgeschichte. Ausgelöst durch dieses Ereignis wurde angefangen, die Sicherungsvorschriften zur Rettung Schiffbrüchiger zu entwickeln.
Adolphe Saalfeld war gerettet worden. Aber sein kostbarer Probenkoffer blieb zurück und sank mit dem Schiffswrack auf den Grund des Meeres.
Er selbst lebte noch vierzehn Jahre und verstarb 61jährig, 1926, in Kew Garden in Surrey. Saalfeld arbeitete zu diesem Zeitpunkt noch immer als Geschäftsführer seines Unternehmens, das bis 1954 fort bestand.
Über 80 Jahre später wurden die Schätze der Titanic gehoben.
Darunter der Probenkoffer des Adolphe Saalfeld. Unter fachkundiger Beteiligung wurde das Köfferchen geöffnet. Alle 65 Flaschen waren erhalten und eines nach dem anderen geöffnet.
Die Parfümproben dufteten noch immer …
P.S. Kein Sinn weckt Erinnerungen so, wie es der Geruchssinn über die Düfte vermag. Der Odem eines Augenblicks lässt den Film unseres Lebens in seinen schillerndsten Farben brillieren.
Weiterführende Links
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Enzyklopädie der Titanic
Die Story zum Pfund auf der Titanic
Der Brite David Pybus war nach dem Lesen des Fundes
der duftenden Parfümflacons so berührt, dass er sich auf die Suche nach dem verlorenen Duft machte. Er fragte sich: „Welchen Duft bevorzugten die alten Römer?
Das ist wirklich eine interessante Geschichte. Es ist schon verwunderlich, dass sie Fläschchen, die bestimmt aus Glas waren dem großen Druck aus 4000 Meter Tiefe widerstanden.
Hallo, Herr Ehrlich,
das finde ich auch. Deswegen habe ich sie aufgeschrieben. Denke sie gehört zu den Wundern des Lebens. Wie das mit dem Druck war, das kann bestimmt ein Wissenschaftler erklären. Aber das sich der Duft der Parfümproben so lange gehalten hat, ist schon erstaunlich.
Mit guten Grüßen
Biographin Irene Wahle
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