Den Löffel abgeben
Wer den Tod eines Mitmenschen etwas zynisch umschreiben will, der kann auch sagen:
„Er hat den Löffel abgegeben.“
Doch was hat nun der Löffel mit dem Aushauchen des Lebens zu tun?
Tatsächlich war das Eßwerkzeug in früheren Zeiten viel wertvoller und seltener als heute.
Im Mittelalter war der eigene Löffel ein lebensnotwendiges Werkzeug und wurde immer überall hin mitgeführt. Ihn „abzugeben“ (oder „abgeben zu müssen“) war gleichbedeutend mit „kein Lebensrecht mehr haben“.
In einigen Gegenden wie zum Beispiel im Schwarzwald wurde den Knechten vom Bauern für die Dauer ihres Dienstes ein Löffel leihweise überlassen. Nach Beendigung des Dienstes musste dieser Löffel wieder abgegeben werden.
In den Familien aßen die Menschen oft gemeinsam aus einer einzigen Schüssel und der Löffel des Großvaters wurde nach dessen Tod weitervererbt.
Wenn man „den Löffel hinlegt“ hieß das, daß man aus dem Leben scheidet:
Dann nämlich hat ein letztes Mal die Nahrungsaufnahme stattgefunden und der Löffel wird für immer hingelegt.
(Quelle: Wikipedia)
Immer wieder interessant, zu wissen, wie die alten Sprichworte entstanden sind…
Hallo, Herr Scholze,
ja, das finde ich auch. Deswegen freue ich mich, wenn ich solche Sprach-Kultur-Schätze finde und weiter verbreiten kann. Wie ich sehe, kommen Sie aus dem Harz. Gute Grüße dorthin. Ich bin in Blankenburg am Harz geboren und groß geworden.
Gute Grüße von der BiographinIW