10 Jahre Biographin Irene Wahle (2)

ja, so verging die Zeit. Und es dauerte wie so oft länger als gedacht. Eine Zeit, die mich lehrte: „Der Beginn eines Weges ist Glück. Der Rest ist harte Arbeit.“

Anders Abschied nehmen

Auf meine eigenen Füße gestellt, überlegte ich mir meine Vermarktungsstrategie, die mich mit den Menschen in Verbindung bringen sollte, die meine Leistungen wertschätzen, brauchen und wollen. Menschen, die ein Gespür für Kunst und die schönen Dinge des Lebens besitzen, die das Besondere und Sinn suchen. Menschen, die ihre Antworten suchen. Das Internet erschien mir neben der herkömmlichen PR als passender Weg. Anfangs über die Website, später über diesen Blog und die sozialen Medien wie Facebook und Co.
So kamen sie nach und nach, die Aufträge von Menschen, die persönlich und anders Abschied nehmen wollen. Die sich mit Zeit einbringen, um sich persönlich zu verabschieden, die dieses letzte Lebensfest würdevoll zelebrieren wollen. Ein Fest als krönender Abschluss eines Lebens, das den Geist und die Persönlichkeit eines Menschen spürbar macht. Eine Abschiedsfeier, die getragen ist von einer Motivation: Beispielsweise Dankbarkeit, Liebe und Wertschätzung´.
Herr. Müller war einer von Ihnen, der seinen Abschied selbst gestaltete. Er hatte sein ganzes Leben in die eigenen Hände genommen, seine Erfüllung als Solochellist der Norddeutschen Philharmoniker gefunden und nun übte er sich in der Kunst des Ausklangs. Der Musiker hatte einen Zeitungsbericht in dem über mich und meine Arbeit berichtet wurde, in die Schublade gelegt:

„Für den Fall, das ich diese junge Frau mal brauche.“

Drei Jahre später trat der Fall ein, als ein unheilbares Leiden seinem Leben eine nahe Begrenzung setzte. Eine unvergessliche Begegnung mit einem Menschen, der seine Berufung gelebt hatte und für sein Leben und Sterben Verantwortung übernommen hatte.

Biographin Irene Wahle

Abschiedsfeier für einen Herzblut-Landarzt

Eine weitere mich selbst zutiefst berührende Abschiedsfeier für einen Landarzt, der sich über 40 Jahre für seine Mitmenschen eingebracht hatte. Die Angehörigen waren atheistische Menschen: wissenschaftlich denkende Verstandesmenschen, die sowohl mit dem Tod als auch mit Spiritualität wenig am Hut hatten. Die sich dann doch darauf einließen mit mir zusammen am offenen Sarg der kleinen Kapelle in Kühlungsborn ein ganz persönliches Aussehen zu verleihen. Sie entwickelten selbst Ideen für die Raumgestaltung und nahmen die von mir mitgebrachten Materialien an. Die letzten Wirkungsjahre hatte der Herzblut-Landarzt auf der Insel Sylt verbracht. Er war bei Sturm und Regen für seine Patienten da, operierte, wenn es unmöglich war seine Patienten während Starksturms aufs Festland zu fliegen. Ein Arzt von altem Schrott und Korn. Die Sylter schenkten ihm zum Abschied als Dank das Bild, das Sie hier auf dem Foto sehen. Sowohl die Ehefrau als auch die Tochter und der Sohn versenkten sich intuitiv in der Raumgestaltung, streichelten und berührten ihren toten Vater und verwandelten derart diesen Raum in einen zutiefst sakralen Ort.

Frieden, dieses Thema durchzieht mein Sein seit meiner Geburt.

denn ich bekam den griechisch – römischen Namen Irene. Er bedeutet: „Die Friedliebende“ Irenik ist die Friedenslehre. Für mich ist es eine meiner Lebensaufgaben meine Seele zu befrieden. „Zufällig“ kommen dann Kunden auf mich zu, die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben, wie ich bereits erwähnte. Wie beispielsweise Udo, dessen Ziel es war:

“Ich will Frieden mit meiner Mutter schließen.“
10 Jahre Biographin Irene Wahle

Abschiedsfest Raumgestaltung, Foto Biographin Irene Wahle

Zu Lebzeiten war das unmöglich. Die Mutter des Künstlers war in ihrer Kindheit in Leipzig drei Jahre lang Schein – Bombenangriffen der Alliierten ausgeliefert gewesen. Der Krieg in Form der seelischen Verletzungen blieb immer ein Teil ihrer Innenwelt. Über ihre nahesten Beziehungen trug sie diesen über sechzig Jahre weiter in die Welt. Ein dieser Motivation gewidmetes Abschiedsfest sieht sich wie ein Stein, der etwas ins Rollen bringt. Der Bildhauer sagt über das Abschiedsfest für seine Mutter:

„Sich so zu verabschieden, geht tief rein, [ … ] Doch ich bin froh, es genauso gemacht zu haben, wie ich es mir vorgestellt habe. Dieser Ansatz ist ein echter Gewinn. Scheinbar unbequem, weil ich mich den Dingen stellen musste, erfahre ich jetzt zu meiner Erleichterung, dass diese Feier etwas in mir gereinigt hat.”

Es fällt dir zu, was fällig ist

Ungefähr drei Jahre nach dem ersten Impuls hatte ich eine weitere Eingebung, die mir eine neue berufliche Tür öffnete. Ich hatte so viele und so wunderbare Geschichten gehört, so viele Grabsteine mit Informationen über Menschen betrachtet und mich immer gefragt, welche Geschichten wohl tiefgründig in einem Menschen verborgen ruhen. Der Wunsch reifte in mir:

„Mit Menschen arbeiten und ihre Lebens – und Unternehmenserinnerungen aufschreiben. Daraus ein Buch machen. Das wäre klasse.“

Auch dieser Inspiration, die der Mystiker  Osho als Einsichten jenseits des Verstandes beschreibt, folgte schon bald eine günstige Fügung. Das ich an dieser Lebensgeschichte allerdings drei Jahre arbeiten würde war mir unklar.

Biographin Irene Wahle

Zitadelle Spandau, Foto Firma Sill

Während dieser Zeit tauchte ich ein in die Geschichte der künstlichen Beleuchtung in Europa, speziell in Berlin. Während der Zusammenarbeit mit dem Kunden, einem  Betriebsingenieur und begeisterten Berliner erfuhr ich so manches aus über die 775 jährige Geschichte Berlins. Einer Stadt, die in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts aus 20 Städten zusammen gewachsen war, die sich teilte und wieder vereinte. Einst Reichshauptstadt, dann Insel und heute die Stadt der Welt nach New York ist, in der Menschen am liebsten leben wollen. Ich konnte geistig miterleben, wie die erste Laterne unter den Linden auf Geheiß des Großen Kurfürsten nach Jahrhunderten der Dunkelheit mit ihrem Licht die Umgebung erhellte.(Anmerkung: einen an die heutige Zeit angepasstes Modell ziert in Potsdam den Mittelweg) All diese Schätze barg ein einziger Mann in sich, eine faszinierende, vielschichtige Persönlichkeit, die die Fachwelt nur den „Kandelaber-Heckmann“ nennt.
Und wie es der wundervolle Zufall fügt: genau in dem Augenblick, indem ich mit dem Buch fertig wurde,  wird der „Deutsche Biographiepreis“ für Biographien ausgeschrieben. Ich reiche das Werk mit Unterstützung des Biographierten ein. Ein  Mysterium, dass sich darin fortsetzte, dass ich für das Buch, das in den 1.“Deutscher_Biographiepreis “ gewann.

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Übergabe Biographiepreis, Foto privat

Dr. Andreas Mäckler, der mir auf dem nebenstehenden Bild den Preis überreicht, ist einer jener Menschen, denen ich dankbar bin. Von dem ich lernen konnte und der mir Mut gemacht hat, meinem Weg treu zu bleiben und an mich zu glauben.
Für meinen Teil war ich von der Lebensleistung von Hans Heckmann so fasziniert, dass ich ihn für das Verdienstkreuz am Bande vorschlug. Viele Menschen unterstützten diesen Vorschlag und ein Jahr später wurde dem Mann, der sein Herz in Berlin verloren hat, dieser feierlich im Kreise ausgewählter Weggefährten und seiner Familie überreicht.

 

Vertrauen in meine Berufung entwickeln

Genauso dankbar bin ich für die angenehmen Kunden, die geistige Tiefe und die beste Qualität in Zeit und Reife für die Umsetzung ihrer Buchprojekte suchen. Die eine Biographie oder Firmenchronik schreiben lassen wollen, die ihren Geist und ihre Persönlichkeit in Wort und Kleid spiegelt. Dieses Miteinander ermöglicht es mir, so zu arbeiten, wie ich es mir immer gewünscht habe. Dadurch versetze ich mein Klientel in die Lage selbst zu ihren Antworten zu finden, da die eigene Erkenntnis immer die sind, die wir wirklich anerkennen. Ich sehe mich als Impulsgeberin und Sinnstifterin. Da tauchten dann ganz selbstverständlich Fragen wie die Folgende auf:

Wie gelingt es mir dem Tod Wert zu geben und Erkenntnisse, die ich in der Nähe des Todes erfahren habe, mitten ins Leben zu tragen?“

Wir geben dem Wert, was für uns sichtbar, anfassbar materiell ist.

Was uns unbewusst und ungreifbar ist, ist uns oft wertlos. Auch weil diese in unserem Unbewussten schlummernden Dinge unangenehm sind, bei Lichte  besehen.. Deswegen schieben wir es ja weg, in unseren Schatten. In der irrigen Annahme sie sind weg. Eine Angelegenheit in der die meisten von uns wie Vogel Strauß sind, der bei Gefahr seinen Kopf in den Sand steckt, ist der Tod. Deshalb suchte ich nach Ideen, den Menschen zu zeigen, wie wertvoll der Gevatter für unser Leben und unsere Reifungsprozesse ist. Eine Idee trug ich seit Jahren mit mir herum, begann daran zu schreiben und mit meinem  eigenen Reifungsprozess verdichtete sich das Werk mehr und mehr. Der Arbeitstitel dieses Werkes:

„Kunstvoll Abschied nehmen – vom Sterben im Leben und im Tode“
Ein Fachbuch fürs Leben

Eigentlich war es 2011 schon fertig. Mit der Änderung des Transplantationsgesetztes überarbeite ich das Buch nochmals, um die interessierten Leser in die Lage zu versetzen, sich eine eigene Meinung auch in Bezug auf den Hirntod zu bilden, der die Grundlage für die Entnahme von Organen bildet. Ein Zufall führte mir, einer bis dahin überzeugten potenziellen Organspenderin vor Augen, dass ich in dem Moment, in dem mir im Falle des Falles Organe entnommen werden, nur zu schätzungsweise körperlich drei Prozent tot bin. Viele mich verwirrende Widersprüche taten sich dann auf, wie: Es gilt die Regel: lebende Organe nur vom toten Spender. Was für ein Widersinn. Ich beschloss  über den deutschen Tellerrand hinaus in Europa, der Welt und den Religionen zum Thema Organspende zu recherchieren und Licht in die dunkle Seite der Organspende zu bringen. Grandiose Fügungen auch wieder hier. Ich hatte in einer Abhandlung eines Leipziger Krankenhausseelsorgers gelesen, dass der Vatikan bereits vor vielen Jahren einen der ausschlaggebenden Tests zur Hirntodfeststellung, den sogenannten Abnoetest, als unethisch erklärt hatte.

„Was genau steht in diesem Papier?“

wollte ich wissen. Aber wie sollte ich an solches heran kommen. Ich bin weder konfessionell gebunden, noch kenne ich jemanden in solchen Kreisen. Und eines Tages sendet mir eine Wissenschaftlerin eine E-Mail, die sich auch mit der kritischen Auseinandersetzung der Organspende befasst. Sie schreibt:

„Frau Wahle, ich glaube, diese Unterlagen sind von Interesse für Sie.“

Und was beinhalten die Unterlagen unter anderem? Die übersetzten Unterlagen aus dem Vatikan.  Das ist für mich wieder eines der Wunder auf dem Wege. Ein Netzwerkkontakt Frau  Theresia Maria Wuttke, eine Frau, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Wirtschaft und Spiritualität zu vereinen, sagte in etwa, als ich ihr davon berichte:

„Ich denke, es gehört zu den Aufgaben Ihres Lebens, dieses Buch zu schreiben und in die Welt zu tragen.“

Das glaube ich auch zutiefst und arbeite daran, es gar balde den interessierten Lesern anzubieten.

Lebens-Zwischen-Bilanzen, für Menschen,

10 Jahre Biographin Irene Wahle

Arbeit an einer Lebens-Zwischen-Bilanz im Romantikhotel Dorotheenhof, Foto Romantikhotel München

Die Summe meiner Lebenserfahrungen brachten mich ins Nachdenken, was genau ich meinen Kunden als biographische Dienstleistung anbieten kann. Das Ergebnis meines Nachdenkens sind die Lebens-Zwischen-Bilanzen. Sie unterstützen meine Kunden, sich einen Freiraum jenseits ihres minutiös durchgetackteten Unternehmer-Alltags zu schaffen. In diesem Freiraum können Unternehmer inne halten und mittels einer Standortanalyse herausfinden was sie in den nächsten Jahrzehnten leben wollen. Sich auf diese Arbeit einlassen heißt, über die Begrenzung des Daseins, über Sinn und Sein nachzudenken. Es berührt mich, wenn ein Kunde in etwa sagt:

„Seit ich Sie getroffen habe, habe ich das Gefühl ich habe meine Blindheit überwunden und lerne sehen.“

Gemeint ist damit das Erkennen der Kraft, die in uns ruht und die Rückbesinnung auf uns. Es ist für mich phantastisch, wenn es durch unsere gemeinsame intensive Arbeit gelingt, das Leben des Kunden von der dritten auf die zweite Überholspur zu entschleunigen. Wenn meine Kunden wie ich erkennen, dass der Grund von Krankheiten in der eigenen Geschichte verborgen ruht.

Die Insel der heiligen Irene und eine Firmenchronik

Übergabe Aliseo – Eine Firmenchronik, Foto Aliseo GmbH

Einen weiteren Mosaikstein meines Tuns biete ich mit den Firmenchroniken an. Auch hier geht es mir um mehr als die chronologische Aneinanderreihung von Daten und Fakten. Es geht um Reflexion, dem nachspüren von günstigen Fügungen und Gelegenheiten. Dem sichtbar machen der Menschen hinter den Produkten und dem nachverfolgen von Spuren in der Wertschöpfungskette. Dem Auffinden der einzigartigen Unternehmensgeschichte, von denen der Schauspieler Sidney Portier sagte:

„Geschichten sind das Fundament der menschlichen Gesellschaft“

Es geht um das anerkennen von Unternehmens-Leistungen. Um Schilderungen, die aufzeigen wie es gelingt, aus sich selbst heraus mit Wissen, Können, einem liberalen Geist und mit einer guten Brise Humor global tätige Unternehmen zu erschaffen. Um Chroniken, die zeigen wie Firmen in den sich heute rasant verändernden Zeiten globaler Marktwirtschaft stabilen Unternehmergeist, gelebte Werte, Durchsetzungsvermögen, Zuverlässigkeit und Vertrauen in die Beständigkeit der Erneuerung leben. Darum aufzuzeigen, über welche Hindernisse hinweg und mit welchem Schumpeterschen Geist sich Unternehmen über Jahrzehnte am Markt behaupten. Schumpeterscher Unternehmer, dieser Begriff ist nachdem Wirtschaftswissenschaftler Schumpeter benannt, der einen kreativen Unternehmer bezeichnet, der aus sich heraus etwas Neues in die Welt trägt.
2012 schenkte mir die Fügung in diesem Sektor meiner freiberuflichen Tätigkeit einen besonderen Auftrag.
Kunden widmeten ihrem Vater, dem Unternehmensgründer, eine Unternehmensbiographie. Seine erste Aufgabe  bestand darin, zusammen mit mir am Konzept zu arbeiten, um diese faszinierende Geschichte dauerhaft für Generationen zu bewahren. Diese Firmenchronik atmet den Geist des Gründers, der als Ich- Erzähler durch die Zeiten führt. Das macht mir, die eine ausgeprägte Empathin ist, unheimlichen Spaß. Ich stehe in den Schuhen des Gründers und schreibe auf Basis der Interviews und meines Gefühls an seiner statt. Für mich ist dieser Auftrag wie alle Aufträge ein Geschenk. Denn alles, was ich gern mache, fand hier seinen Niederschlag:

Den Beginn der Zusammenarbeit zelebrieren, tanzen, Geschichten erzählen und schreiben

10 Jahre Biographin Irene Wahle

Unter dem Tuch ist das Buchkonzept als Dummy verborgen, Foto Frau Hellfritz

Gemeinsam organisierten wir dieses Fest, dass auf der Insel Santorini, auch Insel der Heiligen Irene genannt, stattfand.
Ein Fest an einem wundervollen Ort, hoch auf einem Berg in stilvollem Ambiente, dass mich glauben ließ, ich bin in eine griechische Sage gefallen.
Der Gründer kam in das Lokal mit der Gewissheit, hier zum Essen eingeladen worden zu sein. Stattdessen stand ich dann zu Musik aus dem Garten der Götter in einem von Weinlaub umkränzten Torbogen mit einem Konzept-Buchmuster  unter einem Leinentuch auf einem Silbertablett. Alles entwickelte sich wunderbar. Der Tanz, der Beginn der die Firmenchronik unterstreichen sollte, genau wie die Geschichte von der „Frau aus dem Regenbogen“ Dann die Dankesrede der Kinder, die wir gemeinsam ausgearbeitet hatten.
Nach dem Fest fuhr ich über die Insel, stand auf der Kraterwand, schaute 360 m in die Tiefe hinab und sah in eine Landschaft die mir den Atem raubte. Ich schaute über die in der Hitze flirrende Ägäis, tauchte ein in die Wärme dieses Tages. Lies meine Blicken in ein Meer aus weißen Häusern schweifen, die wie Vogelnester an dem Vulkangestein klebten und dachte an meinen Vater. Er hätte nur einen Tag nach diesem Ereignis seinen 93zigsten Geburtstag gehabt. So dachte ich an seine Ermutigung, die er mir ein paar Tage vor seinem Tod nochmals eindringlich mit auf den Weg gegeben hatte.

„Irene, du schreibst so wunderbar. Mach da mehr draus.“

1941_Fröhlicher Horst Wahle mit Zylinder und jungen Menschen1

Horst Wahle, Foto privat

Und ich dachte an meine ablehnende Haltung und die Geringschätzung, die ich meiner einzigartigen Gabe so viele Jahre angediehen hatte. Jetzt, vierzehn Jahre nach diesem letzten Gespräch über meine Schreiberei, stand ich auf der Insel der Heiligen Irene, schloss die Augen und sah meinen Vater vor mir. Alles, was ihn zu Lebzeiten ausmachte, all seine zornige Verbitterung auf sein Leben waren aus seinem Gesicht verschwunden. Aus klaren blauen Augen schaute er mich mit einem wundervollen Lächeln an und in mir konnte ich ihn sagen hören:

„Siehst du Irene, ich habe es dir doch gesagt.“

Da konnte ich endlich meinen Frieden mit meinem Vater machen.

10 Jahre Biographin Irene Wahle

Biographin Irene Wahle, Foto Gert Wagner wingsfilm

Hier geht es zu Teil 1 dieses Beitrages

P.S. Heute 17 Jahre nach dem Tod meiner Eltern, habe ich meine Antworten auf meine einstige Frage nach dem:

„Warum ist das alles passiert bekommen.“

Antworten deshalb, weil diese eine Frage ganz viele Themen in sich vereinte. Immer dann, wenn mein Inneres bereit war, eine Antwort zu verkraften, sprich das ich sie wirklich angenommen und verstanden habe. Heute weiß ich auch, das Erfahrungen und Erkenntnisse Maßarbeit sind. Sie passen nur dem, der sie macht. Wer sich von den Erkenntnissen seiner Mitmenschen inspirieren lässt, ist allen anderen um Nasenlängen voraus.

Irene Wahle ist seit 2004 freiberuflich als Biographin im deutschsprachigen Raum tätig. Sie schreibt und produziert in Kooperation mit ausgewählten Netzwerkpartnern kostbar gestaltete Biographien, Lebens-Zwischen-Bilanzen und Firmenchroniken. 2008 wurde sie für die von ihr geschriebenen Lebenserinnerungen: „Kandelaber-Heckmann “ mit dem 1. „Deutschen Biographiepreis“ ausgezeichnet. BiographinIW ist als Expertin für Lebens – und Unternehmensbücher ins „Netzwerk der Besten | Großer Preis des Mittelstands“ aufgenommen worden. Mit ihrer Arbeit setzt sich Irene Wahle dafür ein, Leben zu klären, Erinnerungen als wichtigen Bestandteil unserer Kulturgeschichte zu bewahren, Lebensleistungen zu würdigen und Visionen zu entwickeln. Tel. +49 381 68 63 874 biographie[at]irene-wahle.de

5 Antworten auf 10 Jahre Biographin Irene Wahle (2)

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  • Heike Schauz sagt:

    Schön die Frau hinter der Biographin zu spüren. Wunderbar geschrieben Irene! Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Jubiläum. Das es noch viele solcher Geschichten in den nächsten Jahren zu erzählen gibt, das wünsche ich Dir! 🙂

    • BiographinIW sagt:

      Liebe Heike,

      ganz herzlichen Dank für deine Worte. Ich arbeite daran noch viele solcher Geschichten erzählen zu können. Auch dank NetzwerkpartnerInnen wie dir.
      Viel Erfolg für deine Arbeit.

      Gute Grüße von der Irene

  • „Vertrauen in meine Berufung entwickeln“
    Genau das ist es, was Lehrende fördern sollten, wozu Schulen als geschützter Räume dienen sollten. Leider ist das dort ebenso selten der Fall wie zu Zeiten Goethes oder Tucholskys.
    Machen Sie weiter so. Auch mit den Berichten über sich selbst.
    Danke.
    Helfried Schmidt

    • BiographinIW sagt:

      Lieber Doktor Schmidt,

      ganz vielen Dank für Ihre Worte und Ihr Feedback.

      Ja, ich bin da mit Ihnen, die allgemeinen staatlichen Schulen lehren vieles, außer dem, was der Mensch im Informationszeitalter (oder schon immer) braucht. Auch wenn die Schulen der DDR viel zur Allgemeinbildung des Menschen beigetragen haben, fehlte die von Ihnen angesprochene Unterstützung in der Orientierung. Das hätte ich mir gewünscht. Und das ist bis heute so geblieben.
      Allerdings habe ich durch meine eigene Sozialisation ein Auge darauf, wie sich die Dinge entwickeln. Es gibt tolle Schulmodelle, allerdings sind das zumeist private Schulmodelle. Wie die Werkstatt-Kindergärten und Werkstatt- Schulen. In den Kindergärten können die kleinen Menschlein jeden Tag neu entscheiden, was sie machen wollen: Sport treiben oder sich künstlerisch betätigen oder ähnliche Dinge. Oder vielleicht den ganzen Tag auf der Bank sitzen. Sie lernen früh, ihrer Intuition und dem zu folgen, was ihnen Spaß macht. In den Werkstatt-Schulen setzt sich das fort. Es gibt Bereiche, die müssen absolviert werden. Einfach, damit die jungen Menschen einen Schulabschluss der BRD bekommen. Andererseits wird den jungen Menschen viel Freiraum zur eigenen Entfaltung der Persönlichkeit eingeräumt. Das heißt, die jungen Menschen werden früh gefördert ihren Gaben auf die Spur zu kommen. Das finde ich phänomenal und wünschte mir, dass derartige Ansätze auch von staatlichen Schulen übernommen werden.
      Mit guten Grüßen

      Biographin Irene Wahle

      P. S. Gern komme ich Ihrem Wunsche nach auch immer mal wieder über mich zu berichten. Danke für Ihr diesbezügliches Interesse.

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