Schreibblockaden heilen

Über einen Netzwerkpartner bin ich auf die Blogparade: “Blogparade gegen die Schreibblockade“, die von Kerstin Hoffmann initiiert wurde, aufmerksam geworden. Wenn Sie sich jetzt fragen:

„Was ist denn eine Blogparade nun wieder?“, so lautet die Antwort der PR Doktorin:

„Eine Blogparade ist eine gemeinsame Aktion vieler Blogger zu einem bestimmten Thema, das der Veranstalter der Parade ausruft. Alle Teilnehmer verlinken zum Aufruf, weisen in ihrem Beitrag auf die Blogparade sowie das veranstaltende Blog hin und informieren den Veranstalter über ihren Beitrag. Der Veranstalter sammelt die Links zu allen Beiträgen und veröffentlicht sie. Optional ist ein abschließendes Resümee des Veranstalters. Oft entsteht aus allen Beiträgen ein E-Book, das der Veranstalter kostenlos zum Download zur Verfügung stellt. […]

Oft läuft eine Blogparade nur über einen kurzen Zeitraum. Ich habe mich für rund sechs Wochen entschieden, weil im Herbst viele Profi-Schreiber erfahrungsgemäß sehr ausgelastet sind und weil ich auch denjenigen genügend Zeit geben möchte, die zuerst ihre Schreibblockade überwinden müssen.“

Ja und schon bei den ersten Zeilen merke ich, dass ich auch dieses Projekt in meiner ganz typischen Art annehme. Etwas lesen und  es dann abspeichern. Es damit erst einmal ruhen lassen. Heute, ein paar Tage sind seit jenem ersten Impuls vergangen, beschließe ich, dass ich auch etwas schreiben möchte. Und so frage ich mich zu allerst:

„Bin ich gegen meine Schreibblockade?“
Nein, denn ich habe vor langer Zeit beschlossen, meine Seele zu heilen und alle Werte wie z.B. den Widerstand in ein gesundes Maß zu bringen. Gegen etwas  sein,  was sich in Form einer Blockade in mir manifestiert, heißt für mich, ich wehre mich dagegen, dass meine Seele mir etwas sagen will. Ich wehre mich mit meinem Widerstand gegen mein inneres Wachstum.  Sobald ich diesen inneren Widerstand spüre, übe ich mich, anzunehmen, was ist.  Pater Anselm Grün formulierte dieses annehmen sehr treffend aus.

„Annahme  ist der erste Weg der Auferstehung“.

Dann frage ich mich: Was will ich mir mit meinem blockiert sein sagen? Wo klemmt es in Beziehung zu meinen Kunden oder in mir? Wenn die Antwort in Form eines Impulses fehlt, lasse ich los und bitte um Unterstützung. Solange bis die innere Stimme sagt:

„So, nun mach mal weiter.“

Dieser Gedanke führt mich zu meiner zweiten  Frage in Punkto Schreibblockaden.

„Wann bin ich schreibblockiert?“ 
Meistens dann, wenn ich mich von mir selbst entferne. Den Plänen von anderen Menschen folge, anstatt meinen eigenen und unsicher bin.  Wenn Dinge in Beziehung zu meinen Kunden im Unklaren sind. Oder wenn mich in Punkto freie Autorin etwas total abnervt. Etwas, wovon ich glaube, es liegt in Händen von anderen und doch weiß, ich bin die Ursache all dessen, was mir geschieht.

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Blockade, Kunstart.net pixelio

Durch dieses von mir entfernt und unklar sein, schneide ich mich von meiner Kreativität ab. Mit den Jahren werde ich immer klarer in mir und auf diese Weise gelingt es mir auch in Beziehung zu meinen Kunden Unklarheiten aufzuspüren und sie mit meinen Kunden auf Augenhöhe aus dem Weg zu räumen.

Zeit der Reife
Die dritte Frage, die ich mir stelle, lautet:

„Was haben Schreibblockaden und Zeit miteinander zu tun?

Da ich meinen Kunden geistige Tiefe biete, braucht die auch ihre Zeit. Das kommuniziere ich meinen Kunden und da sie ja genau das suchen, was ich zu bieten habe, finden wir hier gut zusammen. Schreibblockaden haben also hier bei mir keine Chance. Praktisch sieht das dann so aus: Ich übernehme beispielsweise einen Auftrag, den ich auf Basis eines Konzeptes abarbeite. Dann führe ich Interviews, kniee mich in die Materie hinein, transkripiere die Interviews, frage nach und lasse immer wieder los.

Als Biographin schreibe ich über Themen, die mir neu und daher vollkommen fremd sind, Beispielsweise über: „Die Entwicklung des künstlichen Lichts“, „das industrielle Ingenieurwesen“,  „Zulieferer der Hotelier“ oder jemanden der sich mit einem Bereich aus der „Entwicklung der erneuerbaren Energien“ befasst. uvm.

Während die Texte entstehen, lasse ich mich immer wieder von meinen inneren Impulsen führen, wann es weiter gehen soll. Dann fließt es aus mir heraus. Es schreibt mich sozusagen. Das empfinde ich als phänomenal. Wenn ich allerdings etwas übers Knie brechen und es jetzt und sofort abarbeiten will, kommt meistens nur Stückwerk heraus. Inhalte der Biographien, Firmenchroniken und Lebens-Zwischen-Bilanzen müssen in meinen Kunden und mir reifen. Die Ergebnisse dieser Reifungsprozesse machen meine Kunden und mich zufrieden.  Buchprojekte wie Jahrgangsweine reifen lassen ist mein Credo. Und damit mache ich gute Erfahrungen. Ich habe aufgehört, mich zu etwas zwingen zu wollen, lebe und schreibe  in meinem Rhythmus und weiß mittlerweile, dass jeder Autor seinen eigenen Rhythmus hat. Der eine schreibt ein Buch in 100 Tagen und der andere geht in die Untiefe seiner Seele und in die der Geschichte und braucht für sein Werk 6570 Tage.

Der Weg dorthin war lang
Ein Auseinandersetzungsprozess, der bedeutete es mit mir auszuhalten. Auch zu mir  und meiner Gabe, über meine Schreibe die Dinge in ihrer Tiefe ausloten zu können zu stehen. Obwohl ich immer schon geschrieben habe, habe ich meiner Gabe misstraut und sie mehr als drei Jahrzehnte nicht beruflich ausgelebt. Stattdessen bin ich lieber einem handfesten Beruf wie „Staatlich geprüfte Betriebswirtin“  des Transportwesens gefolgt. Dann kam der Tag, an dem ich beschloss, meine Schreibe zu professionalisieren. Am Anfang stand dieses neuen Weges stand ein inspirierendes Buch: „Der Weg des Künstlers“.  Es folgte ein Studium im kreativen Schreiben, das abarbeiten meiner Aufträge und die tägliche Übung. Dabei sind mir Pianisten ein Vorbild, die durch die andauernde Übung zu Virtuosen ihres Fachs werden.

Weiterführende Links
Das E-Book zur Blogparade

 

3 Antworten auf Schreibblockaden heilen

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