Das Licht der Gedächtniskirche erleuchtet die Dunkelheit
Diese Stunden, in denen die Gedächtniskirche Berlin wieder einmal trauervolle Berühmtheit erlangen, berühren mich. Gleichzeitig erinnere ich mich an eine Biographie, an der ich über drei Jahre gearbeitet habe. Sie befasste sich mit der Entwicklung des künstlichen Lichts in Europa. Ganz speziell aber mit der Entfaltung des künstlichen Lichts in Berlin. 1678 erstrahlte die erste Laterne an in der Straße „Unter den Linden“ das ursprüngliche Berlin und entriß die damalige Hauptstadt der Preußen der Dunkelheit. Es waren Kriegsveteranen, die jeden Abend kamen, um die leeren Kanister mit Rüböl nach zufüllen und die Laterne wieder zu entzünden.
Licht wie kaum ein anderes Symbol zum Synomym für persönliche Reifungsprozesse, für den Gewinn von Erkenntnissen. Dafür stehen Sprichworte wie:
„Es ist ihm ein Licht aufgegangen“
Ein Hoch auf uns Biographen!
… Weil meine Kollegen und ich, wir Biographen dazu beitragen, Menschheits-Geschichte(n) zu bewahren. Wir sammeln die Erinnerungen von Menschen. Und zwar so, dass der Leser oder Zuschauer in der Beschäftigung mit der Persönlichkeit das Gefühl hat, diesem Menschen jetzt zu begegnen. Selbst dann, wenn die Zeitgenossen schon 2000 oder 1000 Jahre verstorben sind. Das macht die Zunft der Biographen möglich und das ist das, was mich immer wieder an meiner Arbeit faziniert und was mich antreibt. Lassen Sie mich meine Gedanken anhand berühmter Persönlichkeiten der Geschichte veranschaulichen
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Roger Willemsen und die Enden der Welt (1)
Reflexionen und stilles Gedenken für den Zeitgenossen Roger Willemsen
Der elfte Monate dieses Jahres nimmt unaufhaltsam seinen Lauf. Ein seltsames Jahr, indem so viele Menschen von uns gingen, die zu uns gehörten. Die Liste ist lang geworden und ich bin erschrocken über diese geballte Ladung toter Weggefährten. Es sind Menschen, die ich kannte und die sich für immer verabschiedet haben. Unter diesen Verstorbenen sind sowohl Freunde und Bekannte, als auch prominente Zeitgenossen. Menschen, die dramatisch aus dem Leben schieden oder einfach nach einem langen, erfüllten Leben eingeschlafen sind. Leute, die sich scheinbar viel zu früh verabschiedet haben. Menschen die mich in Nähe und Ferne ein Stück begleitet haben und denen ich mich verdanke. Ich weiß, das wir Menschen geboren werden und das wir Menschen sterben, um wieder neuen Erdenbürgern Raum zu geben. Das ist der ewige Kreislauf der Zeit. Doch dieses Jahr 2016 bringt die scheinbaren Sicherheiten ins Wanken. Dieses Jahr kündet für mich davon, dass auch in meinem eigenen Leben die Zeit des Sterbens unwiderruflich ist.
Einer der vielen Menschen, die in diesem Jahr gestorben sind, ist Roger Willemsen. Ein Mensch, der nur wenig älter war als ich.
Über Van der Bellen und die Kolchosbauern-Bürger der EU
„Mit dem Bargeldverbot wird der Bürger auf den Status von Kolchosbauern unter Stalin degradiert“ …
diesen Gedanken äußerte Dr. Volker Gallandi in dem Beitrag „‚Der schöne Schein‘ Was steckt hinter der Bargeldabschaffung? Und was steht auf dem Spiel?“ in der aktuellen Ausgabe des P.T. Magazins. Herausgeber des Magazins ist die Oskar Patzelt Stiftung, die den „Großer Preis des Mittelstands“ mit finanziert.
„Auf den Status von Kolchosbauern degradiert … “ dieser tiefsinnige und bildhafte Gedanke blieb in meinem Kopf haften. Wohl, weil Stalin, Kommunismus und Sozialismus einen Teil meines kollektiven Unbewussten belegen und damit ein Bestandteil meiner Biographie ist.
Und sicherlich auch, weil dieser Gedanke ein Gefühl in mir spiegelt. Die EU ist entstanden, damit sich die Menschen und Gesellschaften, die den europäischen Kontinent bevölkern sowohl persönlich als auch gesellschaftlich weiter entwickeln können. Viele Dinge, wie die offenen Grenzen in Europa, die dadurch vereinfachten Reisebdingungen und die wirtschaftlichen Erleichterungen für Unternehmen sind grandios. Genau wie das neu entstandene Gemeinschafts-Gefühl in der EU. Da gibt es dann auch das Europäische Parlament, dass mit Unterstützung seiner gewählten Mitglieder Tag ein und Tag aus Entscheidungen trifft. Viele sind sicherlich gut und zu unserem Wohle. Bei vielen anderen Entscheidungen sträuben sich mir die Nackenhaare. Das tun sie meist dann, wenn meine Seele signalisiert, das hier etwas wider dem Gemeinwohl und dem gesunden Menschenverstand geschieht.
Wie eben bei der Überlegung, das Bargeld abzuschaffen.
Leseprobe: Berlins Prachtstraße und eine wohllöbliche Polizeibehörde
Mit Freude präsentiere ich Ihnen
Eine Leseprobe aus: „KunstLicht – LichtKunst – Episoden aus dem Archiv zur Geschichte der Berliner Öffentlichen Beleuchtung.“
[…]
Sturmwolken hängen über Europa und Berlin, der Stadt, die erblühen will im anfänglichen neunzehnten Jahrhundert. Damals zählt das Herz des heutigen Berlins 197.000 Einwohner. Sie alle feiern in jenen Tagen den Sieg über den Kaiser der Franzosen und die Rückkehr ihrer Kurfürsten. Vor allem jublelten sie ob der Heimkehr ihrer Königin Luise. Dieses Glück sollte allerdings nur ein Jahr währen. Dann verstarb die erste Königin der Herzen an den Folgen der Strapazen des jahrlangen Exils und ihrer zehn Geburten in dreizehn Jahren.
Die Menschen erholten sich langsam von den Ereignissen der napoleonischen Kriege, deren Auswüchse dreiundzwanzig Jahre sich wie dunkle Wolken über Europa augetürmt hatten. Der Brandgeruch der Befreiungskriege und ihrer letzten entscheidenden Schlacht, die Völkerschlacht bei Leipzig, schwebte noch über den Landen.
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